Von Resistenz spricht man, wenn einzelne Pflanzen eine Behandlung mit Herbizid überleben. Diese Eigenschaft wird immer wieder an die Nachkommen weitergereicht. Sind resistente Einzelpflanzen im Bestand vorhanden, so werden sie durch die Verwendung des gleichen Wirkstoffes bzw. von Wirkstoffen aus der gleichen Gruppe weiter selektiert. Am Schluss können Sie diese Pflanzen nur mehr schwer bekämpfen. Daher ist es wichtig, regelmäßig die Wirkstoffe zu wechseln. Damit Sie sich besser zurechtfinden, hat die HRAC (Herbicide Resistance Action Committee) alle Wirkstoffe nach Wirkmechanismus eingeteilt und mit Codes versehen. Diese sind in den meisten Pflanzenschutzmittel- Tabellen angeführt.
Aktuelle Situation
Seit vielen Jahren ist bekannt, dass Gänsefuß- und Meldearten, aber auch Schwarzer Nachtschatten nicht mehr auf Wirkstoffe aus der Klasse Triazine reagieren (Atrazin-Resistenz). Der einzige aus dieser Gruppe verbliebene Wirkstoff im Mais ist Terbuthylazin (HRAC C1). In Österreich wird er nur mehr in Kombinationsprodukten angeboten. Die Resistenz ist noch vorhanden. In den letzten drei Jahren wurde auch eine Resistenz von Weißem Gänsefuß und Amaranth gegen ALS-Hemmer (HRAC B) festgestellt. Interessant ist, dass diese resistenten Pflanzen auch nicht mehr voll sensibel gegen weitere Wirkstoffe aus der Klasse der Triazinone (HRAC C1) wie Metribuzin waren (z.B. Artist). International bekannt ist auch, dass der aus derselben Klasse stammende Wirkstoff Metamitron (z.B. Goltix u.a.) auch nicht mehr voll gegen Weißen Gänsefuß wirkt. In der Steiermark reagieren Hühnerhirsen vielfach nicht mehr auf gräseraktive ALSHemmer. In vielen Maisherbiziden sind verschiedene Wirkstoffgruppen kombiniert. Damit können Sie das Problem aber in den Griff bekommen. In Norddeutschland gibt es Resistenzen von Kamille gegen ALS-Hemmer, in Bayern reagiert Vogelmiere in manchen Regionen nicht mehr. Untersuchungen aus Österreich sind dazu nicht bekannt.
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