AckerbauMaisHohes Schadensausmaß bis Anfang August

Hohes Schadensausmaß bis Anfang August

Ein Interview von Roman GOLDBERGER, LANDWIRT Chefredakteur

LANDWIRT: In diesem Jahr war beim Anbau von Mais erstmals die Beizung mit den Wirkstoffen Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam verboten. Wie wirkt sich das auf den Befall mit Maiswurzelbohrer aus?

Karl Mayer: Dramatisch. Im Süden und Osten der Steiermark haben wir bereits Anfang Juli umgefallene Maispflanzen festgestellt. Wir haben in diesem Jahr einen unglaublich hohen Maiswurzelbohrerdruck. Die Larven haben die Wurzeln so weit geschädigt, dass sich die Pflanze kaum mehr halten kann. Ich erwarte ein enormes Schadensausmaß bis Anfang August, wenn sich die Maiskolben voll ausbilden. Dann werden wir in der Südsteiermark viele Flächen mit Lagerschäden sehen. Die geschädigten Wurzeln werden das Gewicht einfach nicht tragen können.

Warum ist der Druck des Maiswurzelbohrers in diesem Jahr so hoch?

Karl Mayer: Das liegt ganz wesentlich am heißen, trockenen Sommer des Vorjahres. Unter diesen Bedingungen hat sich der Maiswurzelbohrer optimal vermehren können und viele Eier in den Boden abgelegt. Hinzu kam das warme Frühjahr, das die Käferentwicklung beschleunigt hat. Wir haben bereits im Juni die ersten Maiswurzelbohrer in den Maisfeldern fliegen gesehen. Das ist ein bis zwei Monate früher als sonst. Neben den Wurzelschäden sind dieses Jahr auch bereits Fraßschäden an den Blättern zu sehen. Zur Blüte werden wohl auch die Narbenfäden abgefressen werden, was die Befruchtung erschwert. Eine geringe Kornzahl je Kolben wird die Folge sein.

„Wir müssen aufhören zu glauben, dass wir alles mit der Fruchtfolge lösen können.“

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