Die Europäische Kommission rechnet für 2024 mit einem Anstieg der Erntemengen bei Hülsenfrüchten um gut 10 %. Grund dafür ist vor allem der Anbau von Sojabohnen, der den größten Anteil der Produktion ausmacht. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland dämpfen jedoch schlechte Wetterbedingungen die Ernteerwartungen.
Anbauflächen in der EU
Die Gesamtanbaufläche für Eiweißpflanzen bleibt mit rund 1,7 Millionen Hektar stabil. Die vier wichtigsten Hülsenfrüchte – Sojabohne, Ackerbohne, Körnererbse und Süßlupine – treiben das Wachstum. Die Sojabohne dominiert mit einem Anteil von über 70 % der gesamten Erntemenge. Ursprünglich fielen die Prognosen der EU-Kommission optimistischer aus, mussten jedoch aufgrund der Wetterlage nach unten korrigiert werden.
Sojaanbau in Österreich
In Österreich bleiben die Anbauflächen für Hülsenfrüchte auf Vorjahresniveau. Die Sojabohne nimmt weiterhin den Spitzenplatz ein: Rund 90.000 Hektar sind für ihren Anbau vorgesehen. Dennoch wird ein Rückgang von etwa 7 % erwartet, was einer Ernte von etwa 251.000 t entspricht. Trotz des Rückgangs bleibt das Ergebnis über dem Durchschnitt der letzten Jahre.
Andere Eiweißpflanzen spielen in Österreich nur eine geringe Rolle. Die Ackerbohne erreicht eine Ernte von etwa 14.000 t, die Körnererbse kommt auf rund 16.000 t. Der Anbau der Süßlupine ist praktisch bedeutungslos. Die Zahlen beruhen auf Prognosen der Europäischen Kommission.
Umweltvorteile von Hülsenfrüchten
Hülsenfrüchte bringen zahlreiche Umweltvorteile. Eine zentrale Rolle spielen die Rhizobien-Bakterien, die eine Symbiose mit den Pflanzenwurzeln eingehen. Die Bakterien binden Stickstoff aus der Bodenluft und geben ihn an die Pflanzen ab. Das reduziert den Bedarf an Stickstoffdünger im Ackerbau. Nach der Ernte verbleiben stickstoffreiche Pflanzenreste im Boden und dienen den Folgekulturen wie Weizen als Dünger.
Boden und Ökosystem
Hülsenfrüchte bereichern die Fruchtfolge und tragen zur Bodenqualität bei. Ihre Wurzeln lockern den Boden auf, während ihre Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten darstellen. Studien belegen zudem, dass Hülsenfrüchte die Regenwurmpopulation erhöhen. Regenwürmer spielen eine Schlüsselrolle bei der Bodenbelüftung und dem Abbau organischer Materialien, was die Bodenfruchtbarkeit verbessert.
Fazit
Trotz wetterbedingter Einbußen bleibt der Anbau von Hülsenfrüchten in der EU und Österreich stabil. Die Sojabohne dominiert die Produktion und trägt zugleich zur Verbesserung von Bodenqualität und Umwelt bei.
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