Die deutschen Schweinehalter stufen Investitionen zur Weiterentwicklung der Schweinehaltung aktuell als sehr risikoreich ein. Insbesondere kleinere Betriebe planen einen Ausstieg. Das ergab eine Umfrage der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) unter fast 600 Betrieben. Als Hemmschuh für Investitionen wurden neben langwierigen Genehmigungsverfahren die mangelhafte Verlässlichkeit der Vorgaben, aber auch unkalkulierbare Ertragsschäden im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest genannt.
Ein Viertel der Sauenhalter will der Umfrage zufolge in den nächsten zehn Jahren aussteigen, die Hälfte davon schon innerhalb der nächsten fünf Jahre. Gut 18 % der Betriebe waren sich darüber noch nicht klar. Trotz einer guten ökonomischen Ausgangssituation gab nur gut die Hälfte der Sauenhalter an, keinen Ausstieg zu planen. Dabei gab es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle, denn im Süden lag dieser Anteil unter 40 %.
Von den Schweinemästern wollen etwa zwei Drittel auch in den nächsten zehn Jahren nicht aussteigen. Klar ist dieser Schritt für rund 15 % der Betriebe; fast jeder Fünfte war noch unentschlossen. In Süddeutschland hat jeder zweite Mastbetrieb die eindeutige Absicht, weiter zu wirtschaften. Während in den beiden Klassen unter 750 und unter 1.300 Mastplätzen nur die Hälfte der Betriebe eine klare Aussage zur Weiterführung der Mast abgab, waren das in der Gruppe mit mehr als 3.000 Mastplätzen fast 90 %.
Deutlich verbessert haben sich nach Einschätzung der Betriebe die Marktaussichten. Vor dem Hintergrund des in den letzten Jahren gesunkenen Schweineangebotes schätzten 42 % der Umfrageteilnehmer diese Perspektiven als gut ein. Weitere 40 % stuften die Aussichten als neutral ein, nur 15 % beurteilten sie als schlecht. Letztendlich sei das die Basis dafür, dass die Landwirte trotz sonstiger schwieriger Rahmenbedingungen derart viel Geld in die Schweinehaltung investieren wollten, resümierte die ISN.
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