Die in Mannheim gefertigte 6er-Baureihe zählt seit je her zu den erfolgreichsten Traktorserien von John Deere. Neben der Premiumlinie 6R sorgen die bei den Ausstattungsmöglichkeiten etwas einfacher gehaltenen 6M-Modelle für gute Verkaufszahlen. So war speziell der 6120M in den vergangenen Jahren laut John Deere Europas meistverkauftes Traktorenmodell.
Nun legen die Mannheimer die Baureihe 6M neu auf. Vor allem die gestiegene Vielfalt bei der Ausstattung soll flexiblere und individuellere Möglichkeiten bieten. Außerdem kommt eine Reihe von neuen Modellen hinzu. Die Palette der Neuheiten, darunter Mähdrescher der neuen T- und S-Serie, erfuhr der LANDWIRT kürzlich bei einer internationalen Presseveranstaltung von John Deere.
Größere Vielfalt beim 6M
Die neue 6M-Serie umfasst nun 17 Modelle, die sich in fünf Radstände untergliedern. Dabei überschneiden sich die Motorleistungen der einzelnen Modelle. Die Bandbreite reicht nun vom 6M 95 mit maximal 120 PS bis zum 6M 250 mit bis zu 281 PS (jeweils mit IPM, bei Transport- oder Zapfwellenarbeiten). Insgesamt sind es sieben Vierzylinder-Traktoren mit dem 4,5-Liter-Motor und zehn Sechszylinder-Maschinen mit dem 6,8-Liter-Triebwerk. Auf Wunsch gibt es einen Umkehrlüfter. Die Bezeichnung ist nun an die anderen Traktorserien angepasst: Sie unterteilt sich in die Baureihe, hier 6M und in die Typenangabe, die der Nennleistung in PS entspricht. Selbstredend hat John Deere auch das Äußere der 6M-Traktoren verjüngt.
Die Getriebeoptionen sind bekannt: Sie reichen vom mechanischen PowrQuad Plus über das AutoQuad Plus, das CommandQuad Plus bis hin zum stufenlosen AutoPowr-Getriebe, das nun für alle Modelle wählbar ist. Neben der Option mit dem kompakten CommandArm ist das AutoPowr-Getriebe auch mit einfacherer Bedienung auf der rechten Bedienkonsole erhältlich (mit mechanischen oder elektrischen Hydraulik-Steuergeräten). Neu für alle 6M-Traktoren ist die Option mit 50 km/h Höchstgeschwindigkeit. Optional sind größere Hydraulikpumpen zu haben.
Ein neues A-Säulen-Display informiert über die wichtigsten Traktorfunktionen. Mit einer oder zwei zusätzlichen Anzeigen – dem 10,1 Zoll großen Terminal G5 oder dem 12,8 Zoll großen G5Plus Universal-Display – kann der Fahrer Isobus-Geräte, die Spurführung oder weitere Smart Farming-Anwendungen wie teilflächenspezifische Bearbeitung steuern. Die neuen 6M-Traktoren sind bereits bestellbar und werden ab 2025 in die Produktion gehen.
Drescher an X9 angepasst
Nicht nur die 6M-Traktoren hat John Deere an die anderen Baureihen angepasst. Auch das Mähdrescher-Programm ist nun vereinheitlicht. So sind die neuen Schüttler-Mähdrescher der T-Serie und die Rotor-Maschinen der S-Serie an das Design und die Namensgebung des Doppelrotor-Flaggschiffes X9 angepasst. Am Beispiel des größten Sechsschüttlers T6 800 verweist die neue Namensgebung in jedem Modellnamen auf das Druschkonzept (T), die Modellfamilie (6), die Mähdrescherklasse (8) sowie auf zukünftige Aktualisierungen der Serie (00).
Auch die Kabine des X9 ist nun in allen Serien zu finden. Diese bietet unter anderem ein Überdrucksystem und eine Staubschutztür, die sich selbst elektrisch ins Schloss zieht. Die Bedienung erfolgt über den CommandPro-Joystick. Die Technologiepakete für die Präzisionslandwirtschaft von John Deere sind nun integriert, darunter der StarFireTM 7500 Empfänger, das G5Plus CommandCenter Display oder die JDLink-Konnektivität.
Die T-Serie kommt nun mit acht Modellen auf den Markt. Jeweils vier Typen umfassen die Fünfschüttler namens T5 sowie die Sechsschüttler T6. Beim kleinsten Modell, dem T5 400 ist der 6,8-Liter-Motor mit 305 PS Höchstleistung verbaut. In allen anderen Schüttlermaschinen kommt der JD9X 9-Liter-Motor mit 466 PS im Spitzenmodell T6 800 zum Einsatz.
Gewachsen ist auch der Korntank: Dieser ist im T5 bis zu 11.500 l groß (+15%), während es beim T6 maximal sogar 13.500 l sind. Und sogar die Abtankschnecke ist vom X9 adaptiert: Mit einem größeren Durchmesser ist eine Abtankleistung von bis zu 150 l/Sek. möglich. Der verstellbarer Auslauf ist jetzt ebenfalls für alle John Deere-Mähdrescher zu haben. Mehrere Optionen bieten einen Ausgleich von Seitenhängen bis zu 14 % oder sogar 22 % mit der HillMaster-Technologie. Die Einzelrotor-Mähdrescher von John Deere heißen nun S7. Sie haben neben der neuen Namensgebung dieselben Updates wie die T-Serie erhalten, darunter die Kabine und das Design vom X9 sowie integrierte Funktionen für Smart Farming.
Spritzen und Spurführung
Weitere Neuheiten zeigte John Deere zudem bei der Pflanzenschutztechnik. Im Einsatz zu sehen waren etwa die neue, in Europa gebaute Selbstfahr-Spritze der Serie 300M (zwei Modelle), die zuerst nur in ausgewählten Ländern erhältlich sein wird sowie die neue Technik zur kamerabasierten Punktbehandlung namens See & Spray für die Anhängespritzen der Serie R900i.
Und schließlich präsentierte John Deere noch ein neues Abomodell für die nachrüstbare Spurführung. So kostet das Hardware-Basispaket mit einer Genauigkeit von 15 cm nur 2.990 Euro. Für eine jährliche Gebühr von 1.499 oder 2.990 Euro sind weitere Funktionen und Genauigkeiten zu haben.
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