In diesem Frühjahr und im Sommer 2019 konnte ich des Öfteren sehen, dass Landwirte beim Kalken nicht auf die Verteilung achteten. Das fiel gerade bei Schneckenstreuern auf. Im Titelbild sehen Sie ein Beispiel für schlechte Verteilung: Ein Großteil des ausgebrachten Kalks liegt in der Mitte, während man am Rand bis zum Boden sieht. In diesem Fall haben wir in der Mitte überkalkte Stellen, an denen im Extremfall durch einen überhöhten pH-Wert Mängel an gewissen Nährstoffen entstehen können, und Stellen, an denen nur wenig Kalk liegt, was im schlimmsten Fall zu Kalkmangel und einer pH-Wert-Absenkung führen kann. „Wenn zwar die richtige Menge an Kalk ausgebracht, aber schlecht verteilt wird, meinen viele, die Kalkung bringe nichts“, so Johannes Kamptner von BoWaSan. „Wenn alle paar Jahre mit der gleichen Maschine und der gleichen Spur falsch gefahren wird, summiert sich das.“
Nicht wasserlöslich
Laut Kamptner brauchen vor allem kohlensaure Kalke, Säuren um sich zu lösen. Daher sollten diese mit dem Boden und den darin enthaltenen Säuren vermischt werden. Auch Branntkalke, Mischkalke und Gips sollten in die oberen 0–15 cm eingemischt werden. Der Kontakt zwischen Kalken und Bodenmaterial ist entscheidend für eine gute und rasche Kalkwirkung. Das heißt, der Kalk geht – mit Ausnahme von Gips und Branntkalk – anders als die handelsüblichen N-, P- und K-Dünger, nicht in Lösung. „Ein KAS-Dünger beispielsweise verteilt sich bei Kontakt mit Niederschlagswasser kegelförmig in die Bodentiefe“, erklärt Kamptner und betont weiters: „Außer Branntkalke und Gips, wirken Kalke nur dort wo sie zum Liegen kommen.
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