Schafe und ZiegenSchafKI bei der Ablammung nutzen

KI bei der Ablammung nutzen

Durch eine Kamera kann künstliche Intelligenz am Verhalten und der Körperhaltung der Schafe erkennen, dass eine Geburt unmittelbar bevorsteht.
Quelle: Neurinos GmbH

Schon eine Geburtsverzögerung von über 30 Minuten ab dem Sprung der Fruchtblase kann die Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt erhöhen. Durch ein rechtzeitiges Eingreifen bei Geburtsproblemen werden nicht nur Lämmerleben gerettet und Geburtsverletzungen beim Muttertier vorgebeugt, sondern auch wirtschaftliche Schäden für die Schafhalter minimiert. Eine lückenlose Überwachung der Herde ist im Praxisbetrieb jedoch oft schwierig. Verhaltensänderungen, die mit Hilfe von Bewegungssmessern und in extensiver Weidehaltung mit GPS-ähnlichen Satelliten-Ortungssystemen erfasst wurden, konnten in jüngsten internationalen Studien den Geburtszeitraum bereits auf etwa zwölf Stunden eingrenzen. Diese am Tier befestigten Sensoren können jedoch verloren gehen, stellen einen hohen Kostenfaktor dar und bringen einen nicht unwesentlichen Arbeitsaufwand mit sich. Zudem sind diese Systeme in ihrer Genauigkeit und vom Vorhersagezeitraum her noch nicht für eine praxistaugliche Geburtsvorhersage geeignet. Ein anderer Ansatz ist daher die Nutzung von Videodaten.

Geburtsmeldung an Smartphone

Durch permanente Videoüberwachung können weitaus mehr geburtsspezifische Verhaltensweisen erkannt werden. Diese Methodik ist jedoch vor allem für eine Ablammung im Stall denkbar. Deshalb forscht ein Team aus Tierärzten der Ludwig-Maximilians-Universität München und Experten des Technologie-Start-up-Unternehmens Neurinos GmbH seit April 2023 an einer kamerabasierten Lösung zur Geburtsüberwachung von Schafbeständen. In dem von der deutschen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung geförderten Kooperationsprojekt „KISchaf“ entwickeln die Projektpartner ein System, das durch das Erkennen von Verhaltensänderungen und Bewegungsmustern aus Videodaten mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) anstehende Geburten zu einem sinnvollen Zeitpunkt vorhersagt bzw. meldet. Ziel ist es, dass die Software selbstständig geburtsspezifische Verhaltensweisen erkennt und zum Zeitpunkt einer Geburt die zuständige Person per App benachrichtigt. Vor allem nachts oder zu Zeiten personeller Engpässe stellt dies eine erhebliche Erleichterung für die Verantwortlichen dar. Zusätzlich kann durch den Einsatz der Videokameras ein zu jeder Zeit abrufbares Live-Bild aus dem Stall verfügbar gemacht werden. Eine nahende Geburt kann sich durch eine Vielzahl von spezifischen Verhaltensweisen ankündigen, die sich vor allem im Zeitraum unmittelbar vor der Geburt manifestieren. Während der Öffnungsphase, in der der Geburtsweg geweitet wird und die Fruchtblase in den Geburtskanal eintritt, zeigen die Muttertiere meist eine zunehmende Unruhe. Charakteristisch für diesen Zeitraum ist wiederholtes Niederlegen und Wiederaufstehen, sowie Drehen im Kreis und vermehrtes Scharren in der Einstreu.

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