GrünlandLow-Input in der Grünlandwirtschaft

Low-Input in der Grünlandwirtschaft

DI Walter Starz, Bio-Institut HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Nutzung und Beeinflussung des Pflanzenbestandes

Low-Input-Betriebe versuchen effizient das am eigenen Betrieb gewonnene Grundfutter als Weidegras, Frischgras, Grassilage und Heu zu verwerten. Dies vor dem Hintergrund, den Zukauf außerbetrieblicher Futtermittel, wie Kraftfutter, auf ein Minimum zu reduzieren. Das bedeutet nicht, dass Low-Input-Betriebe nur qualitativ hochwertiges Grund futter von intensiv genutzten Wiesen und Weiden benötigen. Gerade in Leistungsbereichen mit geringeren Ansprüchen, wie bei Jungtieren oder Trockenstehern, wird energiearmes und rohfaserreiches Futter benötigt, um eine leistungsgerechte Versorgung sicherzustellen. Dem gegenüber muss den Tieren in der Laktation bestes Grundfutter mit hohen Energieund Eiweißmengen sowie geringen Rohfaserkonzentrationen angeboten werden. Im Milchviehbereich gilt es eine Grundfutterleistung von 4.500 bis 5.000 kg Milch pro Kuh und Jahr bzw. 15 bis 17 kg Milch je Laktations tag zu erreichen. Damit ein Betrieb diese unterschiedlichen Grundfutterqualitäten bereitstellen kann, ist aus Sicht des Grünlandes eine abgestufte Nutzung notwendig. Diese Nutzungsart bringt nicht nur aus Sicht der Fütterung Vorteile mit sich, sondern stellt am Low-Input-Betrieb auch eine Notwendig keit dar.

Wiesen und Weiden abgestuft nutzen

Das Konzept der abgestuften Nutzung des Dauergrünlandes berücksichtigt die natürlichen Voraussetzungen eines Standortes. Dabei sollen Flächen, die von Natur aus ertragsschwach sind, extensiv genutzt und Standorte mit guten Böden für eine intensive Grünlandnutzung verwendet werden. Gerade für den Low-Input-Betrieb macht es ökonomisch wenig Sinn, ertragsschwache Standorte mit hohem Aufwand zu bewirtschaften. Die Ergebnisse sind meist geringe Steigerungen der Erträge und ein starker Rückgang der Artenvielfalt auf der Fläche. Jede Nutzungsintensität hat ihren Pflanzenbestand, und je extensiver die Nutzung erfolgt, desto artenreicher sind die Grünlandbestände. Eine abgestimmte Mischung aus intensiv und extensiv genutzten Flächen erhöht die Artenvielfalt. Weitere Informationen zur Funktion und Bewirtschaftung extensiver Wiesen finden sich der ÖAG Info 3/2001 „Extensive Wiesen – Bedeutung, Nutzung und Pflege“.

Der durchschnittliche österreichische Bio-Betrieb weist einen Tierbesatz von 1,3 GVE/ha auf. Das hat zur Folge, dass Wirtschaftsdünger einen begrenzenden Faktor darstellen und nicht alle Flächen eines Betriebes gleich intensiv gedüngt und genutzt werden können. Gerade für den Low-Input-Betrieb ist es wichtig, auch über intensiv genutzte Wiesen und Weiden zu verfügen. Auf diesen Flächen wird das Grundfutter für die laktierenden Tiere gewonnen. Die hohe Qualität des Futters hilft dabei, den Einsatz von Kraftfutter zu sparen, dadurch die Kosten zu senken und eine grundfutterbasierte, wiederkäuergerechte Fütterung zu realisieren.

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