Am 20.11. fand in der Steiermark eine Pressekonferenz statt, bei der ein neues K- Kartierungstools des Maschinenrings vorgestellt wurde. T Einsparungspotenziale bis zu 20 % beim Saatgut, bis 9 % bei der Stickstoffdüngung und bis 15 % beim Dieselverbrauch könnte dieses neue KI-gestützte Bodenkartierungstool für die Landwirtschaft bringen. Das KI-Tool analysiert Felder in Bezug auf Parameter wie Bodeneigenschaften, Nährstoff- oder Wasserverfügbarkeit. Die Agrarflächen können damit segmentiert und die einzelnen Zonen zielgerichtet bewirtschaftet werden. Eingebettet wird das neue KI-Tool in die digitale Ackerschlagdatei MR AgrarPortal. Der Maschinenring führt alle Berechnungen im Hintergrund durch und liefert die Daten als Shape-Datei aus.
Bodenwissen
Managementzonenkarten liefern relevante Daten zum Feld und sind somit das faktenbasierte Entscheidungskriterium für eine effiziente Flächenbewirtschaftung. Das neue KI-basierte Bodenkartierungstool hebt sich durch die Detailtiefe deutlich von bestehenden Programmen ab. Als Basis dienen Satellitendaten (Sentinel 2, Auflösung 10 x 10 Meter). „Bei herkömmlichen Vorgehensweisen zur Erstellung von Managementzonenkarten werden nur Tageskarten von Satelliten verwendet. Mit dieser neu entwickelten Form werden ein- bzw. mehrjährige Satellitendaten herangezogen und je nach Kultur die entsprechende Wachstumsperiode bestimmt“, präzisiert Hermann Katz, Forschungsgruppenleiter bei Joanneum Research. Teilflächen mit gleicher Bodenbeschaffenheit werden durch einen eigens entwickelten Algorithmus als homogene Zone dargestellt. Landwirte können die einzelnen Zonen damit zielgerichteter und auf die jeweilige Bodengüte abgestimmt bewirtschaften.
Feldränder gezielt düngen
Neu ist auch die Lösung für Randzoneneffekte, also Verzerrungen oder Ungenauigkeiten, die bei der Analyse von Fernerkundungsdaten im Randbereich eines Bildes auftreten können. Teilweise fallen diese enorm aus – fehlerhafte Kacheln weisen eine Größe von 10 x 10 Metern auf. Das neue KI-Tool glättet diese Ungenauigkeiten mit einem speziellen Algorithmus. Durch die Ermittlung repräsentativer Punkte für die Entnahme von Bodenproben ermöglicht das neue KI-Tool zudem weitere Rückschlüsse für den Anbau.
Digitalisierung aus der Steiermark
Eingebettet wird das neue KI-Tool in das MR AgrarPortal, mit dessen Hilfe landwirtschaftliche Betriebe digital abgebildet werden können. Ursprünglich entwickelt wurde es in Kooperation mit dem Land Steiermark, um Bodenanalysen und das Nährstoffmanagement effizienter zu gestalten. Durch die Einbettung der Neuentwicklung des Maschinenring wird diese digitale Ackerschlagkartei noch leistungsfähiger. Künftig können Landwirtinnen und Landwirte auch die KI-basierten Managementzonenkarten über das MR AgrarPortal bestellen. Die Anmeldung im MR Portal ist kostenlos. Der Maschinenring führt alle Berechnungen im Hintergrund durch und liefert die Daten als Shape-Datei aus. Landwirtschaftliche Flächen können über eine Schnittstelle zu eAMA ganz einfach automatisch importiert werden. Die verfügbare Dienstleistungspalette soll schon bald noch einmal deutlich erweitert werden. So können in Zukunft etwa Aussaaten mit Agrardrohnen, Flächenaufnahmen mit der Smartantenne sowie Leistungen rund um das Maschinenring RTK-Signal gebucht werden.
Die Basiskarten sollen circa 3,5 Euro pro Hektar kosten. Möchte man die Daten in GPS basierte Maschinen einspielen, werden nochmals circa drei Euro pro Hektar verrechnet.
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