Von Alexander BÖCK, LANDWIRT Redakteur
„Am Vortag dreschen – am nächsten Tag Zwischenfrucht säen.“ Für Christoph Felgentreu, den Experten in Sachen Zwischenfrüchte der Deutschen Saatenveredelung, gehört eine Zwischenfrucht so schnell wie möglich nach der Ernte in die Erde. „Im Sommer ist die Sonneneinstrahlung am stärksten. Diese Energie sollte nicht auf den nackten Boden, sondern auf einen lebenden Pflanzenbestand strahlen.“ Dazu eignet sich laut Felgentreu am besten eine Direktsaat ohne großen Eingriff in den Boden. Von einem Stoppelsturz bzw. von einer mehrmaligen Bodenbearbeitung, um das Ausfallgetreide auflaufen zu lassen, rät der Zwischenfrucht-Experte ab. Dies bringe drei Nachteile mit sich, erklärt er: „Erstens kommt die Zwischenfrucht deutlich später aufs Feld. Zweitens geht durch die mehrmalige Bearbeitung viel Bodenwasser verloren. Und drittens scheidet das Getreide über die Wurzeln sofort nach der Keimung biochemische Substanzen – unter anderem sogenannte allelopathische Verbindungen – aus.“ Das Problem dieser Verbindungen ist, dass sie andere Pflanzen wie die Zwischenfrüchte an der Keimung hemmen. Bei einem mehrmaligen Auflaufen reichern sich diese Verbindungen im Boden an.
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