Auf Betrieben, die kleine Wiederkäuer halten, fällt unter österreichischen Bedingungen vorrangig Festmist an. Schaf- und Ziegenbetriebe verfügen hauptsächlich über Tiefstreusysteme, da diese einfach zu managen sind. Durch die Einfachheit des Systems sollte aber nicht darauf vergessen werden, dass das wertvolle Gut Wirtschaftsdünger auch eine ordnungsgemäße Lagerung verlangt, um Nährstoffverluste so gering wie möglich zu halten. Es soll nicht vorrangig darum gehen, klimaschädliche oder geruchsintensive Ausgasungen zu verhindern, sondern das ureigene Interesse des Betriebes muss es sein, die Nährstoffe im Betriebskreislauf zu halten und wieder auf den Flächen auszubringen. Gerade der Stickstoff in den Wirtschaftsdüngern ist jener Nährstoff, der im großen Stil gasförmig entweichen kann. Dies ist nicht ausschließlich ein Problem der Gülle, sondern sollte auch beim Festmist mehr Beachtung erfahren. Die erprobte und bewährte Methode der Aufbereitung von festen Wirtschaftsdüngern ist die bereits seit Jahrzehnten bekannte Kompostierung. Sie wird auf landwirtschaftlichen Betrieben meistens wenig intensiv betrieben. Kompostierung bedeutet nicht das ein- oder zweimalige Umschaufeln des Festmistes, sondern bedarf intensiver mechanischer Behandlungsschritte. Gerade bei den kompakt zusammengetretenen Mistmatratzen der kleinen Wiederkäuer besteht eine gute Basis für eine Fermentation unter Luftabschluss. Dabei wird zwangsweise der Abbau von N-Verbindungen im Mist begünstigt, was beim Ausmisten bzw. Ausstreuen des Mistes auf den Flächen mit starkem Geruch einhergeht. Teilweise entwickeln manche Miste Gerüche, wie man sie eher von der Gülle kennt. Es sind nicht ausschließlich die N-haltigen Abbauprodukte, die für unangenehme Gerüche verantwortlich sind, jedoch deuten sie immer auf einen Abbau unter Luftabschluss hin, der aus landwirtschaftlicher Sicht einen Nährstoffverlust darstellt. Das ureigene Interesse des Betriebes muss es sein, die Nährstoffe im Betriebskreislauf zu halten.
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