Mit über 20 Alkaloiden und dem sehr giftigen Colchizin ist die Herbstzeitlose für Mensch und Tier eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Vor allem auf extensiv genutzten Grünlandflächen kann die Herbstzeitlose zu einem großen Problem werden. Viele Landwirte befürchten dadurch die totale Wertlosigkeit ihrer Grünlandaufwüchse, denn meist wird auf diesen Flächen Heu für Rinder (und andere Tiere) produziert. Das giftige Colchizin ist in allen Teilen der Pflanzen enthalten, besonders in den Samen. Vergiftungserscheinungen treten erst nach Stunden oder Tagen auf. Obwohl bei der Heu- und/oder Silageherstellung das Gras konserviert wird, wird das Colchizin nicht oder nur in sehr geringen Mengen abgebaut. Das Gift wirkt selbst noch mehrere Wochen und Monate nach der Ernte. Während erfahrene Rinder die Pflanzen auf der Weide und am Futtertrog meist meiden, sofern die Herbstzeitlosen nicht zerstückelt oder zerbröselt sind, sind junge Tiere hier besonders gefährdet.
Gesetzliche Vorschriften
Schnittgut, das Herbstzeitlose enthält, kann die Tiergesundheit gefährden, daher darf es nicht verfüttert oder in Verkehr gebracht werden. Dies wird in Deutschland durch das LFGB, in Österreich durch das LMSVG gesetzlich festgehalten. Somit wird nicht nur die landwirtschaftliche Verwendung des Schnittguts wesentlich eingeschränkt, sondern auch die vom Naturschutz gewünschte Offenhaltung der Landschaft gefährdet. Daher sollten Herbstzeitlosen auf landwirtschaftlich genutzten Grünlandflächen reguliert werden. Empfehlenswert ist frühes Mulchen oder ein früher Schnitt mit Abfuhr Anfang–Mitte Mai, wenn die Pflanze bereits ihre Kapseln geschoben hat, spätestens wenn und mehr als zwei Pflanzen pro Quadratmeter wachsen.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- Versuch im LAZBW
- Ergebnisse
- Verfütterung des Folgeaufwuchs
- Vergiftungssymptome
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