BioAcker und GrünlandNachsaat von Leguminosen im Grünland

Nachsaat von Leguminosen im Grünland

LuzerneBlüte
Eine zeitige Nachsaat im Frühjahr ist für Leguminosen der falsche Zeitpunkt.
Quelle: S. Engel

Leguminosen sind zu Recht ein Grundpfeiler in der ökologisch orientierten Landwirtschaft. Im Acker- oder Feldfutterbau sind sie durch ihre Fähigkeit zur symbiotischen Stickstoff(N)-Fixierung nicht wegzudenken. Im Dauergrünland erfüllen sie dieselbe Funktion und erhöhen zusätzlich maßgeblich die Futterqualität und -quantität im Vergleich zu Gräser-dominierten Beständen. Unabhängig von ihren immensen Vorteilen ist ihre Präsenz in Grünlandbeständen allerdings oft niedrig.

Zu wenige Leguminosen

Geringe Leguminosenanteile im Grünland können durch unterschiedliche Aspekte verursacht werden, beispielsweise:

  • Schnittfrequenz
  • N-Düngung
  • Bodennährstoffe (verfügbares Phosphat und
    Kalium)
  • pH-Wert
  • Bodendurchlüftung oder
  • wenn das bodenbürtige Samenpotenzial (z. B. Rotklee, Luzerne) fehlt.

Wenn hemmende Ursachen beseitigt werden – beispielsweise durch eine reduzierte N-Düngung –, können Leguminosen durch eine Nachsaat wieder in den Bestand integriert werden. Die Erhöhung des Leguminosenanteils im Dauergrünland kann zu deutlichen Ertragsgewinnen bei gleichzeitiger Einsparung von N-Düngemitteln führen, was Versuche am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) zeigten (siehe Abb. 1). Unter günstigen Bodenbedingungen konnte der Ertrag an Rohprotein um 20–100 % und die Rohproteinkonzentration, gewichtet über alle Schnitte des Jahres, von 15 auf 18 % gesteigert werden. Höchste Ertragssteigerungen durch eine Leguminosennachsaat wurden meist in grasreicheren Beständen über etwa drei Jahre hinweg erzielt.

Abb. 1: Ein kleereicher Bestand produziert auch bei reduzierter N-Düngung hohe Erträge. Links: 80 % Klee, 20 % Gräser und 0 kg N/ha. Mitte: 20 % Klee, 80 % Gräser, 100 kg N/ha. Rechts: 0 % Klee, 100 % Gräser, 180 kg N/ha.
Quelle: K. Weggler

 

Was dieser Beitrag noch bereithält:

  • Der richtige Saatzeitpunkt
  • Geduld gefragt
  • Rindergülle reicht nicht aus
  • Die Höhe der Düngung
  • Der richtige pH-Wert
  • Nachsaat und Standort
  • Hohe Stickstofffixierung

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