BioBiodiversitätNaturschutzbund fordert mehr Geld für Extensiv-Wiesen

Naturschutzbund fordert mehr Geld für Extensiv-Wiesen

Naturschutzbund Biodiversität Artenvielfalt
Die Bewirtschaftung von Extensivwiesen ist aufwendig und oft wenig ertragreich.
Quelle: Naturschutzbund

Um den dramatischen Rückgang artenreicher Wiesen zu stoppen, fordert der Naturschutzbund eine entsprechende Weichenstellung im künftigen Agrarumweltprogramm (ÖPUL). Konkret solle man die Fördersätze so erhöhen, dass Bauern einen Anreiz bekämen, die aufwendige, aber für den Erhalt der Biodiversität so wichtige Arbeit zu leisten. Derzeit zeichne sich jedoch nur eine marginale Erhöhung der Fördersätze ab. „Es braucht mehr, eine spürbare Erhöhung der Prämien für die Erhaltung wertvoller Wiesenflächen, um die österreichischen Bauern dazu zu motivieren, das, was noch vorhanden ist, dauerhaft zu erhalten”, sagt Josef Limberger vom Naturschutzbund Oberösterreich.

Der Trend sei eindeutig: Extensivwiesen seien für Landwirte nicht rentabel. Entweder man intensiviere sie oder stelle die Nutzung gleich ganz ein. Darum fordert man das Landwirtschaftsministerium jetzt auf, die ausreichende Förderung der noch vorhandenen Extensivwiesen im künftigen Agrarumweltprogramms zu verankern. Denn: Die Neuanlage von Blühflächen allein werde den dramatischen Artenverlust in der Kulturlandschaft nicht stoppen, betont Naturschutzbund-Präsident Roman Türk.

Naturschutzbund ortet massiven Artenschwund

In den vergangenen Jahrzehnten kam es laut Naturschutzbund zu einem massiven Rückgang von artenreichen Flächen. Vor allem im Flach- und Hügelland sei dieser besonders dramatisch. So sei beispielsweise im Bundesland Salzburg extensiv genutztes, feuchtes Grünland seit den 1950er-Jahren um bis zu 80 % zurückgegangen. Dazu seien die Flach- und Hügelländer Österreichs inzwischen nahezu frei von artenreichen Wiesen. Einst häufige Arten wie die Wiesen-Glockenblume seien kaum noch zu finden. Doch gelten gerade Blumenwiesen als Schlüssel für die Erhaltung der Biodiversität. Allein in Oberösterreich sind 489 Pflanzenarten direkt an Magerwiesen, Halbtrockenrasen, Niedermoore und Feuchtwiesen gebunden. Zwei Drittel davon sind auf der “Roten Liste” – das sind 23 % der gesamten Flora.

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