Vor 15 Jahren haben innovative steirische Bauern den Verein „Steirische Weidegans“ gegründet, um den Importen von Schnellmastgänsen im Handel die Stirn zu bieten. Die Devise „From beak to tail” ist das Credo der engagierten Gruppe rund um die steirischen Weideganshalter. Sie haben kreativ aufgetischt und gezeigt, dass eine Weidegans mehr als nur ein Braten ist: Dry-Aged-Weidegansbrust, BBQ-Weidegans-Haxerl, Pulled Goose Burger, Ravioli von der Gänsekeule oder Sous-vide (Niedertemperatur gegart) Gänsekeule und vieles andere mehr.
Weidegänse in der Steiermark
Die steirischen Ganslbauern halten im Durchschnitt 190 Tiere am Hof. Mittlerweile ziehen in der Steiermark bereits 42 (2015: 30) steirische Ganslhalter 8.000 Gänse (2015: 3.300) auf und haben darin eine wichtige, saisonale Nische für ihren landwirtschaftlichen Betrieb gefunden. Von den 42 steirischen Ganslhaltern sind neun Weidegansbetriebe biozertifiziert, sie halten etwas mehr als 900 Bio-Weidegänse. Die steirischen Weidegänse ernähren sich vorwiegend vom grünen Gras ihrer Gänseweiden und etwas Getreide. Daher wachsen sie auch wesentlich langsamer als importierte Schnellmastgänse. Im Vergleich zu den ausländischen Schnellmastgänsen, die nur kurze Zeit im Stall gemästet werden, dürfen die Weidegänse zwischen fünf und sieben Monate auf der Weide sein. Die Weidefläche ist großzügig – pro Hektar werden etwa 100 Tiere gehalten.
In Österreich wurden im Vorjahr rund 152.000 Weidegänse gehalten. Von den im Vorjahr 456.000 verzehrten Gänsen wurden 304.000 Tiefkühlgänse aus Ungarn, Polen, Frankreich oder Tschechien importiert. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Österreich bei 0,12 Kilogramm. In den vergangenen Jahren hat die tierfreundliche Gänsehaltung in Österreich mit der regionalen Dachmarke „Weidegans“ ständig zugenommen.
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