Unsere Ernährung hat nicht nur einen starken Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden, sondern bestimmt auch maßgeblich über unsere psychische Verfassung mit – und ist im schlimmsten Fall mitverantwortlich für psychische Erkrankungen. In seinem neuen Report „Essen und Psyche“ hat sich der Verein Land schafft Leben diesem spannenden Themenkomplex gewidmet. Auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche und zahlreichen Gesprächen mit Experten wird auf rund 50 Seiten auf Fragen wie „Warum kann uns Essen glücklich machen?“, „Wie hängen Darm und Hirn zusammen?“ und „Wie wirkt sich Stress auf die Ernährung aus?“ eingegangen.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Ernährung beeinflusst psychisches Wohlbefinden maßgeblich. Stress und Gefühle wie Freude oder Trauer wirken sich ebenfalls auf das Essverhalten aus.
- Über 80 % der Patienten auf psychiatrischen Stationen sind übergewichtig. Forschung und Bewusstsein zu Ernährung und Psyche sind unzureichend entwickelt, auch in Fachausbildungen. Nur 1 % der Psychiater und Psychologen kennt die Zusammenhänge gut.
- Der Darm, insbesondere das Mikrobiom, spielt eine Schlüsselrolle. Menschen mit psychischen Erkrankungen haben oft ein weniger vielfältiges Darmmikrobiom. Eine ausgewogene Ernährung (Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn, fermentierte Produkte) fördert die Darmgesundheit, während Zucker, Fett und verarbeitete Lebensmittel schaden.
- Kinder und Jugendliche haben oft keinen gesunden Zugang zu Essen. Frühzeitige Ernährungsbildung könnte langfristig psychische und körperliche Gesundheit fördern. Der Verein stellt dazu bald kostenloses Unterrichtsmaterial zur Verfügung.
Hannes Royer, Gründer von Land schafft Leben: „90 % des Glückshormons Serotonin entstehen im Darm. Unser Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme – es bestimmt unser Wohlbefinden.“
Der Report zeigt, dass ein gesunder Lebensstil essenziell für die Psyche ist und fordert stärkeren Fokus auf Ernährung in Gesellschaft und Gesundheitswesen.
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