Global betrachtet werden Milchkühe in sehr unterschiedlichen Haltungssystemen gehalten, von den Ankole-Rindern auf den extensiven Weiden Ugandas über die intensiv weidenden neuseeländischen Kiwi-Crosses bis hin zur kraftfutterintensiven Stallhaltung von Holstein-Kühen in Europa und den USA. Für alle gilt, dass eine Selektion innerhalb des Produktionssystems optimal angepasste Tiere hervorbringt, die ihr Leistungspotenzial entfalten können. Auch für österreichische und deutsche Bio-Milchviehbetriebe liegt in der gezielten züchterischen Bearbeitung, der Öko-Zucht, ihrer Herde eine große Chance.
Die optimale Bio-Kuh
In der Bio-Milchviehhaltung steht ein geringer Kraftfuttereinsatz und ein hoher Stellenwert von Weide und Grundfutter im Vordergrund. Daher braucht es fitte Kühe mit guter Gesundheit und optimaler Grundfutterleistung sowie einer langen Lebensdauer. Die optimale Bio-Kuh ist eine gute Grundfutter-Verwerterin, hat ein gesundes Euter und Fundamente, ist langlebig, fruchtbar und hat eine flache Laktationskurve. Insgesamt also eine unauffällige, unproblematische Kuh, die ihre Leistung bringt. Die Öko-Zucht der richtigen Kühe für das eigene Haltungssystem bedarf der gezielten Auswahl der besten Kühe in der Herde und der passenden Zuchtstiere.
Eine gute Kuh für die Nachzucht liegt ab der dritten Laktation in der Fett- und Eiweißmenge über dem Herdendurchschnitt und zeigt eine hohe Persistenz ohne Extremleistungen. Dabei braucht sie keine Sonderbehandlung und selten tierärztliche Hilfe. Bei der Auswahl des Zuchtstiers ist darauf zu achten, dass dieser die Schwächen der Kuh möglichst ausgleicht. Vom Arbeitsablauf her empfiehlt es sich, mindestens einmal pro Jahr drei bis fünf Zuchtstiere auszuwählen, die im kommenden Jahr eingesetzt werden sollen. Achtung: Nicht alle ausgewählten Stiere werden auch von der regionalen Besamungsstation direkt vertrieben, sie können dort aber auf jeden Fall bestellt werden.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- Hilfe bei der Bio-Zuchtstierauswahl
- Fortbildungsangebote
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