Nach einem Hoch von 543 Euro/t am 18. November sind die Rapspreise an der Matif stark gefallen. Am Mittwoch, 27. November, wurde der Februarkontrakt mit nur 497 Euro/t gehandelt – ein Minus von 8,5 % innerhalb weniger Wochen. Analysten machen dafür die geplanten 25 %-Zölle des designierten US-Präsidenten Donald Trump verantwortlich. Sollte Kanada, ein Hauptlieferant für den US-Markt, seine Exportströme umlenken müssen, könnten zusätzliche Mengen auf den globalen Markt gelangen.
Unsicherheiten am Markt
Die Marktstimmung bleibt gedrückt, obwohl erwartet wird, dass Statistics Canada die Ernteprognose für 2024 um 1 Mio. t auf 17,98 Mio. t senken könnte. Die Möglichkeit, dass auch Importe aus der EU von Trumps Handelspolitik betroffen sein könnten, schürt weitere Unsicherheiten. Dennoch sind die aktuellen Preise noch 22 % höher als das Tief von 407,50 Euro/t im Februar.
Rapsanbau auf Rekordniveau
Laut dem Internationalen Getreiderat (IGC) führen die höheren Preise dazu, dass der Rapsanbau in der EU zur Ernte 2025 um 4 % auf 6,0 Mio. ha ausgeweitet wird. Weltweit wird ein Anstieg um 1,4 % auf 44,1 Mio. ha erwartet – die größte Anbaufläche aller Zeiten. In Deutschland sind die Bestände nach Angaben der UFOP in gutem Zustand, trotz regionaler Trockenheit und starker Niederschläge im Herbst.
Außerhalb Europas
In Kanada und Australien beginnt die Aussaat für die Ernte 2025/26 erst in einigen Monaten. Beide Länder planen eine Flächenausweitung, sofern die Nachfrage stabil bleibt. In den USA wird ein Plus von gut 8 % erwartet, bedingt durch die wachsende Nachfrage der Biokraftstoffhersteller. Die Mitte 2024 erlassene Genehmigung für Rapsöl als Biokraftstoff-Rohstoff durch die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat diese Entwicklung befeuert.
Starke Importnachfrage in der EU
Die EU verzeichnet eine steigende Importnachfrage nach Rapssaat. Von Juli bis Ende September 2024 wurden 1,32 Mio. t aus Drittstaaten importiert – ein Anstieg um 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung zeigt, dass die EU trotz Ausweitungen im eigenen Anbau weiterhin auf Importe angewiesen bleibt.
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