Landwirt Peter Michelitsch aus Wies füttert seinen acht Mutterkühen Heu. Dabei störte ihn die körperlich anstrengende, händische Entnahme und das staubige Arbeiten mit losem Heu. Die Investition in einen Heukran war bei 6,5 ha Grünland unrentabel. Mittlerweile lässt er 58 Heuballen pro Jahr pressen. Um die Bodentrocknungszeit und Wetterabhängigkeit zu verkürzen, entschied er sich vor vier Jahren eine Kaltbelüftung selbst zu bauen. Dazu nutze er seinen gebrauchten Lüfter, der die Luft durch die Ballen drückt und dabei Feuchtigkeit abführt. Sein Buchmann express RE 901 mit 7,5 kW Motorleistung, der für eine Grundfläche von 8 x 8 m ausgelegt ist, war Teil seiner alten Gebläserostbelüftung. Solche Geräte sind für rund 2.500 Euro gebraucht erhältlich. Über einen abgedichteten Flantsch aus Blech drückt der Ventilator die Luft in den Unterbau. Als Unterbau dient der Anlage ein 4 m langes und 1 m breites Schwerlastregal, dessen Steher Michelitsch auf 70 cm Höhe abgeschnitten hat. Mit OSB-Grobspanplatten verkleidete er das Regal. Darauf legte er eine rund 5 cm dicke Holzplatte und schnitt drei Luftaustrittsöffnungen mit 80 cm Durchmesser oben aus. In diese Holzkonstruktion integrierte er drei Metallringe, die über das Holz hinausragen und sich in die Unterseite der Ballen drücken. So strömt die Luft direkt in den Ballen. Seine Anlage ist für sechs Heuballen mit einem Durchmesser von 1,30 bis 1,50 m ausgelegt. Sind die unteren drei Ballen angetrocknet, stellt der Landwirt drei weitere Ballen oben drauf. Michelitsch sagt: „Anfangs habe ich mit Weichkernballen gearbeitet, aber inzwischen bin ich auf vollverpresste Ballen umgestiegen. Ich merke keinen Unterschied in der Trocknungswirkung.“ Beim Wickeln legt er darauf Wert, dass die Ballen zu 70 % vorgetrocknet sind. Die Trocknungsleistung kontrolliert der Landwirt mit einem digitalen Heuthermometer. Meist beginnt er die Belüftung mit einer Ausgangstemperatur von 38 bis 40 °C und belüftet die Ballen, bis sie Umgebungstemperatur erreicht haben.
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