Führende Agrarberatungsunternehmen in Russland rechnen für 2025 mit einer Getreideernte auf dem diesjährigen Niveau. Das Institut für Agrarmarktstudien (IKAR) erwartet ein Aufkommen von rund 130 Mio. Tonnen Getreide, davon 80 bis 85 Mio. Tonnen Weizen. Etwas genauer legt sich das Moskauer Forschungszentrum für Agrarökonomie (Sovecon) mit 80,1 Mio. Tonnen Weizen fest. Die offizielle Schätzung für die diesjährige Weizenernte liegt bei 83 Mio. Tonnen. 2023 waren es 92,8 Mio. Tonnen, während der Fünfjahresdurchschnitt 88,1 Mio. Tonnen beträgt.
Wetter behindert Saat
Das IKAR weist darauf hin, dass die Aussaat von Wintergetreide in ganz Russland durch ungünstige Wetterbedingungen erschwert worden sei. In einigen Regionen habe es starke Regenfälle gegeben, in anderen wiederum Trockenheit. Das Hauptproblem sei derzeit der sehr große Entwicklungsrückstand vieler Bestände. Normalerweise gehe ein erheblicher Teil der Winterkulturen in der Bestockungsphase in den Winter, betont das Institut. Es gebe aber immer noch Hoffnung auf einen guten Feldaufgang in wichtigen Regionen.
Reduzierte Weizenfläche
Sovecon geht davon aus, dass aufgrund des schlechten Wetters und einer langsamen Aussaatkampagne die Anbaufläche von Winterweizen kleiner ausfallen wird als im Vorjahr, wenn auch nur geringfügig. Das Moskauer Forschungszentrum erwartet derzeit eine Aussaatfläche von 28,4 Mio. Hektar; im vergangenen Jahr waren es 100.000 Hektar mehr. Allerdings dürfte eine zu erwartende Ausweitung der Anbaufläche von Sommerweizen dieses Minus ausgleichen.
Auch beim Ertragsniveau gibt sich Sovecon eher zurückhaltend. „Der schlechte Zustand von Winterweizen gibt Anlass zur Sorge über ein erhöhtes Risiko von Ernteausfällen“, so die Marktexperten. Sie rechnen mit einem Durchschnittsertrag von 28,2 dt/ha; dies wäre das niedrigste Ergebnis seit 2019. In diesem Jahr waren beim Weizen im Schnitt 28,6 dt/ha geerntet worden.
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