Innenminister Matúš Šutaj Eštok (Hlas) erklärte am Montag, dass die Situation nach wie vor ernst sei und weitere Ausbrüche die bereits stark belasteten Polizei- und Rettungsdienste zusätzlich herausfordern würden. Die Maßnahme tritt am Dienstag, den 8. April, in Kraft und bleibt bis zum 8. Mai bestehen. „Obwohl in Österreich keine Fälle von Maul- und Klauenseuche bestätigt wurden, ist die Maßnahme aufgrund der Nähe zu den betroffenen Gebieten notwendig“, so das Ministerium. Die betroffenen Bezirke Dunajská Streda und Malacky befinden sich in unmittelbarer Nähe zur österreichischen Grenze.
16 Grenzübergänge geschlossen
Zur Entlastung der Polizei und des Grenzpersonals schließt die Slowakei zudem vorübergehend 16 Grenzübergänge zu Ungarn für einen Monat. Diese Schließungen betreffen Routen in den Regionen Bratislava, Banská Bystrica und Košice. Auch ein Grenzübergang zu Österreich bleibt während dieses Zeitraums geschlossen. Am Freitag, den 4. April, wurde in der Slowakei ein neuer Ausbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt, wodurch nun insgesamt sechs betroffene Orte verzeichnet werden. Der neueste Fall betrifft einen Betrieb mit etwa 870 Stieren in der Nähe des Dorfes Jurová im Bezirk Dunajská Streda, in der Westslowakei. Es handelt sich bereits um den fünften Ausbruch in diesem Bezirk. Der Bauernhof in Plavecký Štvrtok gehört FirstFarms, einem der größten Agrarkonzerne des Landes. Das dänische Unternehmen hält dort etwa 3.000 Kühe, 150 Färsen und 600 Kälber. Die Keulung der Tiere soll bis Montag abgeschlossen sein, und danach werden Feuerwehrleute sowie Veterinärpersonal nach Jurová verlegt, um dort am nächsten Tag mit der Keulung fortzufahren.
Kontrollen mit Drohnen
Der jüngste Ausbruch wird finanzielle Auswirkungen auf die Agrargruppe Exata haben, die den Großunternehmern Ján Sabol und Oszkár Világi gehört, berichtet Denník N. Exata betreibt sowohl den betroffenen Bauernhof in Jurová als auch einen der ersten infizierten Betriebe in der Nähe des Dorfes Baka, von dem aus das Virus sich möglicherweise ausgebreitet hat. Bisher hat Exata auf seinen Farmen in Baka und Jurová insgesamt 2.200 Rinder verloren. Mit 3.500 betroffenen Tieren hat jedoch der dänische Milchviehbetrieb FirstFarms größere Verluste erlitten. Das Innenministerium kündigte außerdem stichprobenartige Kontrollen auf landwirtschaftlichen Betrieben an, darunter auch mit Drohnen. Dies erfolgt aufgrund von Berichten über illegale nächtliche Tiertransporte. Rund 93 Betriebe in der Nähe der betroffenen Gebiete sollen überprüft werden. „Ich appelliere dringend an alle Lebensmittelproduzenten, die Maßnahmen einzuhalten. Wir müssen alles tun, um sicherzustellen, dass sie effektiv sind. Daher schließen wir die Grenzen, um Polizeibeamte für Inspektionen im Land freizusetzen“, sagte Innenminister Šutaj Eštok am 4. April und fügte hinzu, dass die aktuellen Eindämmungsmaßnahmen nicht ausreichend beachtet würden. Auch Landwirtschaftsminister Richard Takáč (Smer) forderte die Landwirte auf, die Eindämmungsmaßnahmen ernst zu nehmen und die Schwere der Situation nicht zu unterschätzen. Seit dem 25. März gilt in der Slowakei aufgrund des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche ein Notstand, berichtet The Slovak Spectator.
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