Tödliche Forstunfälle betreffen Menschen aller Altersgruppen, wie eine Analyse der Altersverteilung durch den Fachbereich Sport- und Freizeitsicherheit im KFV zeigt. Das Alter der Betroffenen bewegt sich zwischen 18 und 82 Jahren. Es sind also auch sehr junge Menschen betroffen. Auffällig ist zugleich der hohe Anteil der über 60-Jährigen, die in Summe für ein relativ hohes Durchschnittsalter (57 Jahre) der tödlich Verunglückten sorgen. Ältere Menschen haben zwar oft viel Erfahrung bei der Waldarbeit, unterschätzen aber die körperlichen Belastungen. Manchmal sind diese auch allein unterwegs, was im Falle eines Notfalls zu Verzögerungen bei der Ersten Hilfe bzw. Allarmierung der Rettungskräfte führt.
Tödliche Forstunfälle: Besorgniserregende Entwicklung der letzten Jahre
Die Zahl der tödlichen Forstunfälle ist zuletzt fast jedes Jahr gestiegen, wie Erhebungen anhand von Medienbeobachtungen des KFV zeigen (Mindestanzahl der Toten):
- 2019: 27 Tote
- 2020: 34 Tote
- 2021: 35 Tote
- 2022: 34 Tote
- 2023: 36 Tote (bisheriges Rekordjahr)
- 2024: 38 Tote (bis aktuell)
Unfallhergänge verdeutlichen die Gefahren
„Tödliche Unfälle ereignen sich typischerweise in Situationen, in denen Bäume beim Fällen oder bei Aufräumarbeiten unerwartet kippen oder sich verkeilen“, warnt Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit in der Präventionsinstitution KFV. Häufig geraten Personen bei Arbeiten in steilem Gelände ins Rutschen oder werden von umfallenden Bäumen und abgebrochenen Ästen getroffen. Auch Arbeiten mit schweren Maschinen wie etwa mit Traktoren bergen Risiken – beispielsweise, wenn Fahrzeuge in unwegsamem Gelände ins Kippen geraten oder durch Spannungen beim Seilwinden-Einsatz unkontrolliert bewegt werden. Solche Situationen zeigen, wie unberechenbar die Arbeit im Forstbereich sein kann und dass oft nur wenige Augenblicke über Leben und Tod entscheiden.
KFV setzt sich für verstärkte Sicherheitsmaßnahmen bei der Forstarbeit ein
Die erneute Zunahme tödlicher Unfälle, nur ein Jahr nach dem letzten Höchststand, macht deutlich, dass dringend verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und präventive Schulungen notwendig sind. „Forstarbeiter, aber insbesondere auch Privatpersonen müssen besser über die Risiken aufgeklärt werden, und es sollte auf das Tragen geeigneter Schutzausrüstung geachtet werden“, appelliert die Präventionsexpertin.
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