Eine Analyse von Manuel BÖHM, LANDWIRT Redakteur
Da der Bio-Landbau eigentlich aus dem Gartenbau entstanden ist, kann sich Bio-Gemüseanbau getrost als die Wurzel des Bio-Landbaus bezeichnen. Doch Bio-Gemüse heute ist keinesfalls alt und grau sondern präsentiert sich so fortschrittlich und bunt wie kaum ein anderer Produktionszweig der Landwirtschaft. Es war der Feldgemüseanbau mit Kartoffeln und Karotten für Babynahrungsgläser, der die Grundlage für viele heutige Bio-Pioniere bildete. Mittlerweile haben sich in diesem Segment etliche schweizerische, deutsche und österreichische Bio-Betriebe einen guten Namen gemacht. Dass Kartoffeln und Karotten am häufigsten angebaut werden, ist nicht verwunderlich, führen doch diese Gemüsearten auch die Verbrauchsstatistik an. Der Bio-Gemüse-Pionier Christian Stadler, Gründer und Geschäftsführer von „Morgentau“-Bio-Gemüse, Hofkirchen in OÖ, meint zur Lage am überregionalen Bio-Gemüsemarkt: „Wenn ich einige Jahre in die Zukunft schaue, entwickelt sich das Konsumverhalten zu weniger, aber besserem Fleisch, weniger, aber besserer Milch und mehr Obst und Gemüse. Daher wird der Konsum zunehmen und auch Platz für mehr Anbau sein, vor allem für mehr Bio-Gemüse. Würden aber die ExportMärkte bei Bio-Kartoffeln oder Bio-Karotten wegbrechen, dann würde es trotz steigender Nachfrage zu Übermengen und Preisdruck am Inlandsmarkt kommen. Auch wenn die Aussichten positiv sind, gibt es keine Sicherheit über Mengen und Preise. Wer Talent und Liebe zum Gemüsebau hat, wird auch solche Zeiten meistern.“
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