Schafe und ZiegenSchafSommerekzem beim Schaf

Sommerekzem beim Schaf

Das Sommerekzem wird durch stechende Insekten verursacht.
Quelle: Patrizia Reisinger

Vor allem weniger stark bewollte Körperstellen wie Kopf, Ohren, Unterbauch, Füße, Euter, Analbereich und Schwanzansatz sind vom Sommerekzem betroffen. Die Erkrankung beginnt mit starkem Juckreiz und einer Hautrötung. In der Folge tritt entzündliche Flüssigkeit aus und trocknet ein, was zur typischen Krustenbildung führt. Meist macht sich das Sommerekzem erstmals durch schuppigen Belag an den Ohren oder Augenlidern bemerkbar. Durch den starken Juckreiz scheuern sich die Tiere vermehrt an Gattern, Futterraufen, Bäumen und Stallwänden. Dadurch können tiefere Hautverletzungen entstehen, die sich nicht selten bakteriell infizieren. Durch den ständigen Juckreiz sind die Tiere abgelenkt und nehmen zudem weniger Futter auf, was zu einem Leistungsrückgang führt.

Allergisch auf Insektenspeichel

Die Ursache für das Sommerekzem ist eine allergische Reaktion auf stechende Insekten wie Gnitzen oder Kriebelmücken. Empfindliche Tiere reagieren nach einem Biss allergisch auf deren Speichel. Die Entzündungserscheinungen treten ausschließlich an schwach bewollten oder nackten Hautpartien auf, weil Insekten dort ungestört stechen können. Schwere Fälle der Erkrankung sind vor allem in der Zeit des stärksten Insektenvorkommens, also im Spätsommer und Herbst, zu beobachten und kommen vermehrt in Feuchtgebieten sowie in der Nähe von Wasserläufen und stehenden Gewässern vor. Die Allergie ist überwiegend genetisch bedingt und erblich. Das heißt, es gibt Schafe, die weniger empfindlich sind und bei denen die Symptome nur schwach oder gar nicht ausgeprägt sind. Durch die Vererbbarkeit der Allergie sollte, wenn möglich, darauf geachtet werden, stark betroffene Tiere sowie deren Nachkommen nicht mehr zur Zucht zuzulassen.

Das hilft gegen Symptome

  • Schafe aufstallen: Im Stall sind die Schafe weniger von stechenden Insekten geplagt. Meist kann bei betroffenen Tieren nach zwei Wochen eine Besserung der Symptome festgestellt werden.
  • Repellentien einsetzen: Repellentien sind Substanzen, die der Abwehr von Schädlingen oder Insekten dienen. Bei der Verabreichung von Repellentien ist darauf zu achten, dass die Tiere trocken sind und nur ein kurzes Vlies haben, denn das Mittel muss sich auf der Haut der Tiere verteilen. Ebenso sollte das Mittel nicht von anderen Schafen abgeleckt werden. Beispiele für Repellentien: Tiroler Steinöl Rinderfluid, Geraniolpräparate wie Reudanon, Neem-Präparate. Diese Präparate sind keine Arzneimittel und auch für Bio-Betriebe erlaubt. Über der Tierarzt zu beziehende verschreibungspflichtige Arzneimittel gegen Insekten sind z.B. Butox oder Deltanil.
  • Technische Hilfsmittel: Im Stall kann das Insektenaufkommen durch technische Hilfsmittel wie UV-Lampen, Leimfallen oder Fliegenfänger minimiert werden.

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