Die Wintergerste braucht im Herbst fünf bis sieben Wochen Wachstumszeit, um ausreichend Seitentriebe anzulegen. Dennoch soll das Infektionsrisiko durch die von Blattläusen und Zikaden übertragenen Viruskrankheiten gering bleiben. Dieser Widerspruch ist mitunter nicht aufzulösen. Bei anhaltend warmen Temperaturen und erhöhter Virusgefahr soll im pannonischen Gebiet, im Alpenvorland und den südöstlichen Landesteilen der Sätermin nach hinten verschoben werden. Denn ab Mitte Oktober ist es für eine größere Aktivität der Blattläuse meist schon zu kühl. Wurde zeitig gesät, wird eine Insektizidspritzung ab dem Zwei- bis Dreiblattstadium mitunter notwendig sein. Als grober Richtwert gelten 10 % Pflanzen mit Blattlausbesatz. Eine Sorte mit Resistenz gegen das Gerstengelbverzwergungsvirus wäre eine umweltschonende Lösung des Problems. Im registrierten Gerstensortiment besitzen nur die mehrzeilige Paradies und die zweizeilige Milena dieses Ryd2-Gen. Für das in Gerste ebenfalls auftretende Weizenverzwergungsvirus sind noch keine Resistenzen verfügbar.
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