AgrarpolitikThünen-Institut nennt Öko-Regelungen „bedingt einsatzfähig“

Thünen-Institut nennt Öko-Regelungen „bedingt einsatzfähig“

Eine Förderung gibt es etwa für die extensive Bewirtschaftung von Flächen.
Eine Förderung gibt es etwa für die extensive Bewirtschaftung von Flächen.
Quelle: Konrad Liebchen

Seit 2023 stehen rund eine Milliarde Euro jährlich für die Öko-Regelungen in Deutschland zur Verfügung. Mit dem Geld sollen Leistungen der Landwirte für den Umwelt- und Klimaschutz honoriert werden. Bisher wurden die Mittel nur wenig in Anspruch genommen. Eine Analyse des Thünen-Instituts nennt Gründe.

Die Studie zeigt: Die Flächenausstattung der Betriebe wirkt sich signifikant auf die Inanspruchnahme des Förderinstrumentes aus. „Bei den meisten Öko-Regelungen nehmen große Betriebe deutlich öfter die Öko-Regelungen in Anspruch als kleine“, sagt Christoph Duden vom Thünen-Institut. „Allerdings bringen kleine Betriebe, wenn sie teilnehmen, meist einen viel größeren Anteil ihrer Fläche ein.“

Eine Übersicht, was sich 2025 bei GAP, KULAP und FAKT II ändert, finden Sie in diesem Artikel.

Vergleichsweise gut nahmen die Landwirte die Öko-Regelung zur Förderung artenreicher Dauergrünlandflächen an. „Die Landwirte beantragten die Öko-Regelung auf deutlich mehr Flächen als erwartet. Dies ist ein Hinweis, dass es doch noch mehr Grünland als angenommen mit einer gewissen Vielfalt an Kräutern gibt“, erläutert Norbert Röder vom Thünen-Institut. Bei allen anderen Öko-Regelungen wurden deutlich weniger Flächen beantragt als erwartet.

Viele Mutterkuhbetriebe nutzen Ökoregelungen

Die Ökoregelungen wurden insgesamt vor allem von Mutterkuh- und schafhaltenden Betrieben sowie von Betrieben mit einem geringen Viehbesatz umgesetzt. Diese Betriebe können insbesondere die Programme zur Förderung einer extensiven Grünlandnutzung gut in ihre Flächenbewirtschaftung integrieren. Ökologisch wirtschaftende Betriebe nahmen sichtlich öfter an den Öko-Regelungen teil als konventionelle. Maßnahmen, die weniger Änderungen in den Betrieben nach sich ziehen und somit den Status quo erhalten, werden eher angenommen, als solche, die die Agrarlandschaft tatsächlich verändern könnten.

Neben konkreten Vorschlägen zu den einzelnen Öko-Regelungen machen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einige Vorschläge für Weiterentwicklungen, unter anderem:

  • Änderungen in der aktuellen Förderperiode vor allem auf die Behebung konkreter Umsetzungshemmnisse beschränken
  • ergebnisorientierte Maßnahmen (z.B. in Hinblick auf die Förderung von Ackerbrachen und artenreichen Grünlandbeständen) ausbauen
  • mehrjährige Umsetzung der Öko-Regelungen auf den Betrieben fördern
  • die Abstimmung der Öko-Regelungen des Bundes mit den AUKM der Länder deutlich verbessern
  • Transaktions- und Risikokosten berücksichtigen, insbesondere wenn Fördermaßnahmen neu eingeführt werden
  • einen stärkeren Fokus auf Maßnahmen legen, die zu einer Verbesserung des ökologischen Wertes der Flächen führen.

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