Zusammengestellt von Lena ADLHOCH, LANDWIRT Redakteurin
1. Dürfen Landwirte rund um die Uhr auf dem Feld arbeiten?
Grundsätzlich gilt eine Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr. Diese regelt das Bundesimmissionsschutzgesetz. Darin steht, welche Lärmbelästigung für welche Region zumutbar ist. Wird dieser Wert überschritten, spricht man von einer Störung der Nachtruhe. Das Gesetz schreibt aber auch eine gegenseitige Rücksichtnahme vor. Das bedeutet, dass notwendige Arbeiten auch in der Nacht zulässig sind. Verschiebbare Arbeiten sollen Landwirte aber untertags an Werktagen erledigen.
2. Muss ein Landwirt Lenkund Ruhezeiten einhalten?
Fahrzeuge mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h müssen keine Lenkund Ruhezeiten einhalten und somit auch kein Kontrollgerät einsetzen. Dies gilt für Lohnunternehmer und Landwirte.
3. Sind Landwirte von der Berufskraftfahrerqualifikation ausgenommen?
Nein. Wenn in der Landwirtschaft Zugmaschinen über 60 km/h eingesetzt werden und der Fahrer diese Gespanne als Hauptbeschäftigung fährt, braucht er die Berufskraftfahrerqualifikation.
4. Sind Landwirte an das Sonntagsfahrverbot gebunden?
Das Fahrverbot am Sonntag gilt hauptsächlich für LKWs, die schwerer sind als 7,5 t. Ausgenommen sind selbstfahrende Arbeitsmaschinen, wie Mähdrescher und Häcksler. Außerdem dürfen sowohl frische Produkte wie Milch, aber auch landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Getreide oder Zuckerrüben befördert werden.
5. Was muss ich beachten, wenn ich eine Straße verschmutze?
Grundsätzlich ist es verboten, die Straße zu verunreinigen. Lässt sich eine Verschmutzung nicht vermeiden, muss sie unverzüglich beseitigt und bis dahin z.B. mit einem Warndreieck gekennzeichnet werden.
6. Was muss ein Landwirt am Traktor mitführen?
Während jeder Pkw inzwischen eine Warnweste mitführen muss, gilt dies für landwirtschaftliche Maschinen nicht. Aber ein Warndreieck müssen Landwirte auf ihren Maschinen dabei haben.
7. Ist die Verwendung einer Rundumleuchte auf Landmaschinen uneingeschränkt erlaubt?
Will ein Landwirt eine landwirtschaftliche Maschine, die breiter als drei Meter ist, auf einer öffentlichen Straße einsetzen, braucht er eine Ausnahmegenehmigung. Dazu muss er meist eine Rundumkennleuchte anbringen. Nachträgliche Anbauten muss ein Prüfer abnehmen.
8. Wie hoch und breit dürfen Maschinen inklusive Ladung sein?
Fahrzeug und Ladung dürfen zusammen nicht breiter als 2,55 m und nicht höher als 4 m sein. Sind landwirtschaftliche Fahrzeuge mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder Arbeitsgeräten beladen, dürfen sie samt Ladung nicht breiter als 3 m sein. Außerdem dürfen sie inklusive Ladung nicht höher als 4 m sein.
9. Wie viel Gewicht darf ein Anhänger maximal laden?
Fahrzeuge, die auf öffentlichen Straßen unterwegs sind, dürfen das zulässige Gesamtgewicht nicht überschreiten. Anhänger mit ein oder zwei Achsen dürfen maximal eine Achslast von 18 t aufweisen; Anhänger mit mehr als zwei Achsen maximal 24 t. Ausgenommen sind Sattel-, Starrdeichselund Zentralachsanhänger.
10. Wie müssen Rundballen und Getreide auf dem Anhänger gesichert werden?
Generell gilt, dass die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung so zu verstauen und zu sichern sind, dass sie selbst bei einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver nicht verrutschen, umfallen, hinund herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können.
11. Darf man eine Erntemaschine oder einen Anhänger auf der Straße abstellen, um zu laden?
Es ist erlaubt, auf der Straße stehen zu bleiben, um beispielsweise einen Anhänger mit Getreide zu beladen. Der Fahrer muss sich aber so verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr als notwendig behindert wird. Die absoluten Halteverbote gelten auch bei Ladetätigkeiten. So dürfen Landwirte nicht an engen und unübersichtlichen Straßenstellen, in scharfen Kurven und Feuerwehrzufahrten halten.
12. Wie schnell darf man auf einem Feldweg fahren?
Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass er das Fahrzeug ständig unter Kontrolle hat. Die Geschwindigkeit muss der Fahrer insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sichtund Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten anpassen und die Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung beachten. Für Kraftfahrzeuge mit über 7,5 t und Kraftfahrzeuge mit Anhänger über 3,5 t gelten außerorts 60 km/h.
13. Muss man breite oder langsame Maschinen bei Straßenfahrten eskortieren?
Eine Begleitung ist nur dann erforderlich, wenn die Fahrzeuge die zulässigen Abmessungen und Lastgewichte derart überschreiten
Neues vom Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG)
Wer etwas gegen Bezahlung transportiert, braucht eine Erlaubnis gemäß GüKG.
Was ändert sich für Lohnunternehmer?
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