ForstWaldbaden: Eintauchen und abschalten

Waldbaden: Eintauchen und abschalten

Waldaufenthalte senken das Stresslevel und beugen damit psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder einem Burnout vor.
Quelle: Robert Kneschke/shutterstock.com

Eva-Maria Woldrich greift nach dem beigen, etwas in die Jahre gekommenen Jagdrucksack auf der Rückbank ihres Kleinwagens und fädelt ihre Arme geschickt in die Träger. Von Scheitel bis Sohle strotzt an diesem trüben Tag einfach alles an ihr vor positiver Energie. „Ich bin Eva“, stellt sie sich mit einem sympathischen Lächeln vor und fragt: „Das Handy ist aus? Bitte auch keine Fotos machen, wir wollen uns durch nichts ablenken lassen.“ Am Waldrand versperrt ein Schranken die Schotterstraße, daneben schlängelt sich ein ausgetrampelter Fußpfad durch das Gras. Für Autofahrer ohne Fahrerlaubnis ist hier Schluss. Für die Steirerin markiert diese Stelle hingegen den Auftakt für ein Naturerlebnis der anderen Art. „Heute betreten wir den Wald einmal ganz bewusst“, fordert sie auf. Eva-
Maria Woldrich ist Waldbaden-Trainerin.

Bad im Fichtenmeer

Das Waldbaden hat seinen Ursprung in Japan, wo es „Shinrin Yoku“ genannt wird, und meint einen bewusst erlebten und entspannend wirkenden Aufenthalt im Wald. Es ist sozusagen ein Bad in der Atmosphäre des Waldes. In Asien ist die gesundheitsfördernde Wirkung von Wäldern schon seit den 1980er-Jahren bekannt. Regelmäßig den Wald aufzusuchen, soll entspannen, vom Alltag ablenken und das Wohlbefinden steigern. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) in Wien beschäftigt sich seit 2014 intensiver mit der gesundheitsfördernden Wirkung des Waldes. Die Plattform Green Care Wald des BFW bündelt wissenschaftliche Studien, praktische Handbücher und Kontakte zu sozialen und gesundheitsfördernden Waldthemen. Am BFW wurden auch internationale Studien ausgewertet, die sich mit den Auswirkungen von Aufenthalten im Wald auf den menschlichen Körper und die Psyche auseinandersetzen. Demnach fühlten sich Personen bereits nach kurzen Aufenthalten erfrischter, erholter und tatkräftiger. Ebenso verringerten sich Gefühle wie Anspannung und Angst. Bemerkenswert ist, dass sich die Stimmungslage der Befragten bereits am Waldrand – allein durch den Anblick der Bäume – positiv verändert hat.

Was der Artikel noch bereithält:

  • Waldbaden in Österreich und Deutschland: Rechtliches
  • Green Care Wald
  • Deutsche Akademie für Waldbaden & Gesundheit
  • Waldbaden mit Eva-Maria Woldrich
  • Mehr Bilder
  • u.v.m.

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00