Bilderbuchromantik im Bregenzerwald. Der Nebel hängt in den Tälern, dazwischen ragen die Wipfel von Fichten hervor. Der Biohof Lingenhel liegt auf halber Höhe eines Hügels. Die Außenmauern sind mit verwitterten Holzschindeln verkleidet, typisch für alte Bauernhäuser in Vorarlberg. Vor dem Haus stehen knorrige Obstbäume, 60 Jahre und älter. Auch der Wirtschaftsteil hat eine Holzverkleidung. Neue leicht angegraute Holzlamellen als Fassade, dahinter Fenster mit Holz-Alurahmen. Bei einem Stallgebäude? Das ist Luxus. Auf dem Flachdach sieht man vertrocknete Pflanzenstengel hervorblitzen.
Karl Lingenhel erklärt: „Wir bewirtschaften den Hof in der 4. Generation. Ich habe den Betrieb vor 30 Jahren übernommen, 1995 lernte ich meine Frau Agathe kennen.“ Wenn er spricht, passt das zur Stimmung auf dem Hof. Er strahlt Ruhe aus. Keine hektischen Bewegungen, die Hände liegen im Schoß. Er denkt nach, bevor er antwortet, kein Wort zu viel. Auf eine Frage kommt als Antwort immer ein klares Ja oder Nein. Dann folgt eine Begründung. Karl weiß, was er will, er hat ein klares Bild, wie er seinen Hof umtreibt.
Warum er 1999 mit seiner Frau auf Bio umgestellt hat? „Ja, ganz genau kennen wir den Grund auch nicht. Wahrscheinlich innere Eingebung, dass das der richtige Weg ist. Wenn man einmal drin ist, kommt man in einen Kreislauf. Wir entwickeln uns bis heute weiter.“ Entwicklung heißt bei Karl, dass er auch in moderne Technik investiert.
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