Warum Weidetränken wichtig sind

Die Weidesaison naht. Wenn die Böden schnee- und frostfrei sind, können Landwirte damit beginnen, sich um ihre Weidetränken zu kümmern. Falls es noch keine Tränken auf der Weide gibt, sollten Rinderhalter früh genug mit der Planung beginnen. Dabei stellen sich die Fragen: Wo sollen die Tränken montiert werden? Welches Material wird benötigt und wo kann es besorgt werden? Weidetränken sollte es auf jedem Betrieb geben, denn im Tierschutzgesetz steht, dass die Tiere jederzeit Zugang zu Wasser haben müssen. Außerdem zählt Wasser zu einem der wichtigsten Futtermittel, denn die Milch besteht zu 90 % aus Wasser.

Die Wasseraufnahme wird von der Höhe der Milchleistung, ob die Kühe trockenstehend sind und davon wie die Witterung ist, beeinflusst. Während einer Regenperiode trinkt die Kuh durchaus nur 20–30 l, weil sie über das nasse Gras genügend Wasser aufnimmt. In einer Hitzeperiode können es aber auch 150 l oder mehr werden, dann ist es besonders wichtig, dass die Tiere über kurze Wege, ohne viel Aufwand, ihren Durst stillen können.

Stalltränken ersetzen keine Weidetränken

Der Hauptzweck einer Weide ist, dass die Kühe dort ihr Futter aufnehmen. Daher sollen sie möglichst lange weiden und viel fressen. Wenn sie aber zum Trinken immer in den Stall gehen müssen, ist das kontraproduktiv. Zumal der Stalleingang von ranghohen Tieren blockiert werden kann und so rangniedrige Kühe ihren Wasserbedarf kaum decken können. Außerdem ist die Trittbelastung vor dem Stall viel höher, wenn die Kühe ständig zwischen Stall und Weide wechseln. Stalltränken können daher niemals Weidetränken ersetzen.

Ausreichend Weidetränken

Wichtig ist, dass es mindestens eine Tränke auf der Weide gibt. Besser sind zwei Tränken, denn falls eine ausfällt, können die Tiere auf die andere ausweichen. Auf Kurzrasenweiden ist je nach Gelände bei ungünstiger Weideform für zwei Hektar eine Tränke ausreichend. Auf günstigen Flächen, die z. B. quadratisch geformt sind, reicht eine Tränke für etwa drei bis vier Hektar aus. Prinzipiell sollte die Kuh auf der Weide nicht länger als 150 m bis zur nächsten Tränke brauchen. Daraus ergeben sich maximal 300 m Abstand zwischen den Tränken. Die erste Tränke sollte dabei nicht zu nahe beim Stall oder beim Ausgang der Weide sein, da sonst die Tiere dazu verleitet werden, immer zum Ausgang zu gehen und dort ein Hotspot für Trittschäden entsteht.

Mithilfe von Schlauchpflügen können Landwirte ihre Wasserleitung selbst verlegen.

Quelle: Siegfried Steinberger