1. WAS IST HUMUS?
Bekannt ist Humus als fruchtbare Erde. Diese Rolle nimmt Humus als sogenannter Ton-Humus-Komplex ein. Definiert ist Humus eigentlich als organischer Kohlenstoff im Boden. Wertvoll wird der Kohlenstoff aber erst durch seine stabile Verbindung mit verschiedenen Nährstoffen. Dazu zählen Stickstoff, Schwefel, Phosphor, mineralische Komponenten – und eben die Verbindung zum Ton-Humus-Komplex.
2. WAS IST NÄHRHUMUS UND WAS IST DAUERHUMUS?
Humus ist nicht gleich Humus. Neben dem Humusgehalt ist auch das Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff im Boden, das C:N-Verhältnis des Bodens (des Humus), von Bedeutung. Nährhumus mit einem engeren C:N-Verhältnis wird nach wenigen Tagen, Wochen oder Monaten wieder mineralisiert. Er stellt den Kreislauf der organischen Substanz dar, das Sterben, um zu leben. Die eingearbeitete Zwischenfrucht, die die Folgekultur düngen soll, ist damit genauso gemeint wie der Mist, der im nächsten Jahr die Wiesen düngt. Aber auch die natürlich abgestorbenen Bakterien, die gerade noch den Zuckersaft der Wurzeln verstoffwechselt haben, zählen dazu. Nährhumus trägt zwar nicht nachhaltig zur Verbesserung der Standorteigenschaften bei, kann aber der Anfang für stabilere Verbindungen, dem sogenannten Dauerhumus, sein. Dauerhumus wird vorrangig durch Mykorrhizapilze gebildet. Er ist sehr stabil und oft lange im Boden vorhanden. Meistens wird er auch in tieferen Bodenschichten angehäuft, was ihn grundsätzlich besser schützt – außer bei tiefer Bodenbearbeitung. Während die Nährhumusbildung oftmals stark über die Bakterienphase des Bodens abläuft, ist an der Dauerhumusbildung ganz stark die Pilzfraktion des Bodens beteiligt.
3. WELCHER HUMUSGEHALT IST ERSTREBENSWERT?
Der Humusgehalt hängt vom Standort ab und ist tendenziell auf schweren Böden mit wenig Niederschlag höher. Dennoch zeigen Betriebe, dass sich auch auf leichten Böden oder unter umsetzungsstarken Bedingungen (viel Niederschlag) gute Humuswerte erreichen lassen. Das mittelfristige Ziel für jeden Bauern, der wirklich aktiv Humusaufbau betreiben will, muss ein Humusanteil von 4 % und darüber sein. Interessant ist, dass erfolgreiche Betriebe keine vermeintliche Obergrenze erkennen können und dass ab 5–6 % der Aufbau sogar schneller und oft auch leichter geht als bis dorthin. Laut internationaler Nomenklatur wird ein Ackerboden unter 4 % organischer Substanz eigentlich als Wüste bezeichnet (Weltagrarbericht 2009). Dennoch können gewisse Bodentypen auch mit 3 % Humusgehalt schon ganz schön leistungsfähig sein. Darunter sind aber die Abläufe im Boden bereits gehemmt und der Boden kann nicht seine volle Leistungsfähigkeit entfalten.
4. WIE MESSE ICH DEN HUMUSGEHALT IM BODEN?
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