Wasser ist das wichtigste Futtermittel. Denn Wasser beeinflusst Leistung und Gesundheit aller Nutztiere. Wassermangel hat verheerende Folgen, da er die Thermoregulationsprozesse beeinträchtigen, die Nährstoffaufnahme vermindern, Verdauungs- und Ausscheidungsprozesse stören sowie die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Intoxikationen erhöhen kann. Wasseraufnahme und Wasserabgabe sollen deshalb im Gleichgewicht stehen. Bedarfsmengen und Durchflussraten für gesunde Tiere sind Tabelle 1 zu entnehmen.
Schweine verbringen etwa 30 Minuten am Tag mit der Wasseraufnahme, wobei dies zu 75 % nach der Futteraufnahme erfolgt. Dabei ist die Wassermenge, die aufgenommen wird, von der Futterzusammensetzung und der Wassertemperatur abhängig. Die Wassertemperatur liegt optimalerweise zwischen 12 °C und 22 °C. So führte in einer Studie unbeheiztes, ca. 5 °C kaltes Wasser bei Aufzuchtferkeln zu einem durchschnittlichen Wachstumsdefizit von 1,7 kg verglichen mit Tieren, die 20 °C warmes Wasser erhielten.
Schweine saufen mehr Wasser, wenn sie an Infektionskrankheiten (besonders Durchfallund Nierenerkrankungen) leiden oder wenn der Trockensubstanz- und Proteingehalt im Futter hoch ist. Auch wenn die Schweine restriktiv gefüttert werden, versuchen sie, eine ausreichende Magenfüllung durch Wasser zu erreichen.
Bauliche Komponenten und vor allem auch die Tränketechnik können die Wasseraufnahme und den Wasserverbrauch beeinflussen. Das Schwein ist ein Saugtrinker. Beckentränken kommen ihm bei diesem Verhalten am ehesten entgegen. Die Wasserhöhe an offenen Tränken muss mindestens 6 cm betragen. Das Schwein taucht die Schnauze zum Trinken ein und saugt das Wasser mit dem Maul an, während die Nasenlöcher frei bleiben.
Saugferkel nehmen teilweise schon drei bis fünf Stunden nach der Geburt zum ersten Mal Wasser auf. Hohe Temperaturen im Ferkelnest können zu Flüssigkeitsverlusten über die Atmung führen und damit den Wasserbedarf steigern. Beim Absetzen kommt es meistens zu einem Einbruch der Flüssigkeitsaufnahme von 800 ml Milch auf nur noch 200 ml Wasser, da die Ferkel die Flüssigkeitsaufnahme neu erlernen müssen. Bei tragenden Sauen steigt der Wasserbedarf zur Geburt hin linear an und pendelt sich nach der Geburt bis zur dritten Laktationswoche auf einem hohen Niveau ein.
Checkliste für die optimale Wasserversorgung
✔ Ist eine ausreichende Anzahl von Tränkevorrichtungen vorhanden?
✔ Sind die Tränken bequem und ständig erreichbar für alle Tiere?
✔ Ist die Funktionsfähigkeit der Tränken gegeben?
✔ Reicht der Wasserdruck aus, um die
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