Landwirt zu sein, macht Freude. Im Kreislauf der Natur zu arbeiten – an der frischen Luft und mit Tieren. Es ist ein schöner Beruf. Zudem hat die Selbstständigkeit ihre Vorteile. Besonders junge Bäuerinnen und Bauern genießen, dass sich Landwirtschaft und Familie meist gut verbinden lassen. Kein Wunder, dass der Wunsch bei vielen groß ist, die eigene Landwirtschaft wieder im Vollerwerb zu führen – so wie es die Eltern oder Großeltern gemacht haben. Aber wie?
Das sichere Nebeneinkommen aufzugeben ist ein großer Schritt. Die Angst vor dem Scheitern ist oft groß. Plötzlich kein Zweiteinkommen zu haben, das Missernten oder schwache Preise ausgleicht, erscheint dann doch vielen zu riskant. Trotzdem gibt es sie – Betriebe, die dieses Risiko auf sich nehmen und den wunderbaren Beruf Landwirt in Vollzeit ausüben. Wir haben in der aktuellen Ausgabe von LANDWIRT bio Bauern besucht, die uns ihren Weg in den Vollerwerb zeigen. Kleine Betriebe, große Betriebe, Rinderhalter, Schweinehalter oder Ackerbauern. Die Ausgangssituationen könnten unterschiedlicher nicht sein. Was alle gemeinsam haben, ist die Suche nach Nischen und Produktionszweigen mit hoher Nachfrage: Bio-Enten, Ammenkühe, Schulmilch, Bio-Schweine, Müsli oder Eier – viele Wege führen in den Vollerwerb. Das macht Mut.
Nicht immer braucht es hohe Investitionssummen, um die Grundlage zum Vollerwerb zu schaffen. Die meisten Betriebe setzen auf mehrere betriebliche Standbeine und verteilen so das Risiko. Zudem zeigt sich, dass es durchaus auch Wege in den Vollerwerb gibt, die nicht in der Direktvermarktung münden. Denn nicht jede und jeder ist für Marketing und Verkauf geschaffen.
Für mich und viele andere Landwirte sind diese Betriebe Vorbild und Inspiration zugleich. Sie zeigen uns, dass es unterschiedliche Wege in den Vollerwerb gibt. Was es braucht, sind Mut, gute Ideen und eine realistische Markteinschätzung. Vielleicht kann das auch für Sie eine Inspiration sein. Bäuerin oder Bauer zu sein, ist ein schöner Beruf. Genießen wir dieses Privileg.
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