Ungünstiges Wetter hat dem Weizen heuer vielfach geschadet. In Ostösterreich, in Teilen des Alpenvorlandes sowie des Mühlund Waldviertels war es zeitweilig zu trocken. Hingegen litten die Bestände im Südburgenland, in der Oststeiermark und in Kärnten im Mai und Juni unter zu viel Nässe. Nach Auskunft der Klimatologen müssen wir in Zukunft öfter mit derart extremen Witterungsverhältnissen rechnen.
Die Weizenzüchter arbeiten bereits an möglichst robusten Sorten. Bei der Toleranz gegen Trockenstress ist mittelfristig jedoch nur wenig Fortschritt zu erwarten. Auf eine anhaltende Wasserknappheit antworten die Pflanzen mit tiefer reichenden Wurzeln, einer dickeren Wachsschicht auf den grünen Pflanzenteilen, dem Einrollen der Blätter, einer eingeschränkten Verdunstung und der teilweisen Rückbildung von Ertragsorganen. Sie sind bestrebt, ihre Lebensfunktionen möglichst lange aufrecht zu erhalten. Eine angewandte Zuchtstrategie ist die Selektion früh blühender Weizen mit zeitig beginnendem Kornwachstum. Solchen Sorten wird eine Junitrockenheit weniger anhaben können.
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