AckerbauWenig Wissen vorhanden

Wenig Wissen vorhanden

Gastfreundschaft wird in Georgien groß geschrieben.
Quelle: Böck

Die gute fachliche Praxis bei der Bewirtschaftung der Ackerflächen gehört in Europa zum Standard. Über Fruchtfolgen, die Wahl der Sorte und die richtige Kulturführung wird bei uns ständig diskutiert. Anders in Georgien. Wer sich im Land zwischen Schwarzem Meer und Kaukasus umsieht, gewinnt den Eindruck, dass nur mehr rudimentäres Wissen über Landwirtschaft vorhanden ist. Kriege, Jahrzehnte im sowjetischen System und politische Diskrepanzen mit den Nachbarn haben diese Situation zu verantworten.

 

Ungewisse Zukunft

Das war schon mal anders. Vor dem Ersten Weltkrieg war Georgien noch ein Getreideexporteur. Danach kam die Sowjetunion und machte das kleine Land am Kaukasus zum staatseigenen Produzenten für Tee und Zitrusfrüchte. Die dortigen Qualitäten reichten für das eigene Proletariat, nicht aber für den internationalen Markt. Nach dem Fall des Kommunismus verloren diese Wirtschaftszweige ihre Abnehmer und die staatlichen Flächen wurden unter den Menschen aufgeteilt. Beinahe 30 Jahre später haben sich die landwirtschaftlichen Strukturen in Georgien aber nicht groß verändert. 1,2 ha bewirtschaftet ein durchschnittlicher Betrieb. Diese werden vorwiegend für die Selbstversorgung herangezogen. Größere Betriebe gibt es zwar auch, doch sind sie in der Minderzahl. Und das nicht ohne Grund. Das Problem ist mitunter die fehlende Motivation der eigenen Bevölkerung, der ausländischen Investoren und selbst der internationalen Gemeinschaft, Geld in die Hand zu nehmen. Russland im Norden und die Türkei im Süden würden das Land am liebsten morgen annektieren und aufteilen. Die beiden boykottieren auch die von Georgien gewünschte Zusammenarbeit mit Europa und der NATO. Die würden dem Land die lang ersehnte Sicherheit geben. Warum sich also anstrengen, wenn keiner weiß, ob es den kaukasischen Staat nächstes Jahr noch gibt?

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