
Das Landwirtschaftsministerium dürfte in den Koalitionsverhandlungen bis jetzt keine große Rolle gespielt haben. Die Besetzung schien schließlich klar. Der Mittelfranke Günther Felßner sollte als Fachmann nach Berlin wechseln. Das hatte CSU-Chef Markus Söder schon lange vor der Wahl bekannt gegeben. Bereits als Söder zugunsten von Merz auf seine eigene Kanzlerkandidatur verzichtet hatte, vermuteten viele, dass Söder als Gegenleistung Ministerposten für seine CSU herausgehandelt hatte. Folglich kam aus der CDU bislang kein Gegenvorschlag. Das sich das nun ändert, ist unwahrscheinlich. Fest steht: Die frühere Ministerin Julia Klöckner wurde kürzlich zur Bundestagspräsidentin gewählt und wird daher nicht an ihre alte Stelle zurückkehren.
Wieso die SPD vermutlich keinen Landwirtschaftsminister stellt
Der wahrscheinliche Koalitionspartner, die SPD, hat am Landwirtschaftsministerium traditionell eher geringes Interesse. Schließlich gaben die Sozialdemokraten auch nach ihrem Wahlsieg 2021 das Ministerium an die Grünen und stellten bislang erst zwei Mal überhaupt einen Landwirtschaftsminister – zuletzt vor 24 Jahren. Der Ball liegt nun jedoch bei Markus Söder. Der CSU-Chef beansprucht das Agrarressort weiter für seine Partei und will bald eine Entscheidung treffen. Möglich ist, dass er die bayerische Ministerin Michaela Kaniber nach Berlin schickt.
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