Mittlerweile sind 82 Sojabohnenzüchtungen in die österreichische Sortenliste eingetragen. 75 % davon wurden erst seit 2010 gelistet. Mehr als 50 der registrierten Sorten wurden 2019 auf über 4.600 ha vermehrt. Zertifiziertes Saatgut ist qualitätsgeprüft. Triebkräftiges Saatgut war insbesondere im Vorjahr bei der kühlen Maiwitterung eine wichtige Vorbedingung für einen akzeptablen Feldaufgang, so man nicht mit der Aussaat entsprechend lang zugewartet hatte. ZSaatgut aus heimischer Produktion bietet zudem den bestmöglichen Schutz vor Kontaminationen mit gentechnisch verändertem Material.
Die neuen Sorten
Allein im Vorjahr gab es in Österreich bei der Sojabohne 17 Neuregistrierungen aus drei Reifegruppen: Dabei wurden Abaca, Adelfia, Achillea, Amiata, Alicia (alle 000-Sorten) und Alvesta (00) bereits Anfang 2019 eingetragen. Sie weisen bereits dreijährige Ertragsdaten auf. Von allen sechs Sorten wurden im Vorjahr bereits Saatgutvermehrungen in gewissem Umfang angelegt: Abaca schließt mit Abreife-APS 3 an die sehr frühen 000-Sorten (APS 2) an und erreicht für diesen Reifebereich hohe Kornerträge. Achillea, Adelfia, Alicia und Amiata reifen später (APS 4) und weisen in beiden 000-Anbaugebieten deutlich überdurchschnittliche Kornerträge auf. Adelfia ist kurzwüchsig, standfest und verfügt ähnlich wie auch Achillea und Amiata über einen mittelhohen Proteingehalt. Die Proteinleistungen dieser drei Sorten sind insbesondere im nieder- und oberösterreichischen Alpenvorland hoch. Die 00-Sorte Alvesta erreichte hohe Kornerträge in Südostösterreich bei ansonsten durchschnittlichen Erträgen und guter Standfestigkeit.
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