Kraftfutter effizient einsetzen

Ein Kilogramm eines ausgeglichenen Standard-Milchleistungsfutters sollte theoretisch die Milchleistung um rund 2 kg steigern. Diese Kraftfutterwirkung lässt sich berechnen, indem man den Energiegehalt des Kraftfutters durch den Leistungsbedarf je kg Milch dividiert. Nehmen wir unser Milchleistungsfutter mit 7 MJ NEL je kg und teilen es durch rund 3,3 MJ NEL, die für die Bildung von 1 kg Milch je nach Fett- und Eiweißgehalt notwendig sind, so müsste unser Kraftfutter die Produktion von 2,1 kg Milch bewirken.
In der Praxis zeigt sich, dass die Kraftfutterwirkung je nach Umständen zwischen 3 kg und 0 kg Milch je kg Kraftfutter variiert. Einflussfaktoren auf die Kraftfutterwirkung sind tier- als auch managementbedingt.

Ausgeglichener Pansen

Die Grundlage der Kraftfutterwirkung ist ein ausgewogen versorgter Pansen. Nicht nur die Kuh, auch Pansenbakterien benötigen Energie und Eiweiß für ihre Verdauungsaktivität. Ein Eiweißmangel im Pansen ist an einem mehrwöchigen Milchharn­stoffgehalt unter 20 in österreichischen bzw. 200 in deutschen Auswertungen erkennbar. Die Länder verwenden unterschiedliche Maßeinheiten bei der Angabe des Milchhanstoffgehaltes. So kommen die unterschiedlichen Richtwerte zustande. Bei Eiweißmangel im Pansen führt eine Erhöhung der Kraftfuttermenge zu keiner nennenswerten Leistungssteigerung, da der Eiweißmangel leistungsbegrenzend wirkt.

Laktationsstadium

Frischlaktierende Kühe verwerten die Futterenergie besser als Altmelker. Deshalb wirken Rationsoptimierungen in den ersten 200 Laktationstagen viel besser als bei Kühen, die sich wenige Wochen vor dem Trockenstellen befinden.