RindMaul- und Klauenseuche: Auswirkungen auf den Schweinemarkt

Maul- und Klauenseuche: Auswirkungen auf den Schweinemarkt

Aus Sicht der ISN dürften sich die Auswirkungen des MKS-Ausbruchs auf den deutschen Schweinemarkt in Grenzen halten.
Quelle: Landpixel

In Brandenburg wurde am 10. Januar 2025 erstmals seit 1988 wieder die Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen. Betroffen war eine Herde Wasserbüffel im Landkreis Märkisch-Oderland (nahe Berlin). Der Deutsche Bauernverband (DBV) zeigt sich nach dem Ausbruch der hochansteckenden Tierseuche alarmiert. DBV-Präsident Joachim Rukwied forderte am 13. Januar 2025 Bund und Länder auf, alles daran zu setzen, das Seuchengeschehen schnellstmöglich, mit aller Kraft und konsequent zu bekämpfen: „Jetzt zählen Schnelligkeit und Entschlossenheit!“ Es müsse alles darangesetzt werden, um den Ausbruch im Kreis Märkisch Oderland einzudämmen. Dabei müssten Bund und Länder gemeinsam mit der Wirtschaft eng zusammenarbeiten. Die tierhaltenden Betriebe rief der Bauernpräsident auf, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und nochmals zu verstärken.

Südkorea stoppt Schweinefleischimport

Rukwied verwies auf den sich abzeichnenden erheblichen wirtschaftlichen Schaden aufgrund des Verlusts von Exportmärkten. „Wir brauchen daher auch Lösungen, die die Tierhalter entlasten“, mahnte der DBV-Präsident. Südkorea hat am 12. Januar 2025 sämtliche Schweinefleischlieferungen aus Deutschland mit sofortiger Wirkung verboten. Die Niederlande haben ein landesweites Verbringungsverbot für deutsche Mastkälber erlassen. Schlachttransporte sind allerdings ausgenommen.

ISN: Auswirkungen dürften sich in Grenzen halten

Nach Einschätzung von Klaus Kessing, Marktanalyst bei der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), sollten sich die tatsächlichen Auswirkungen auf den Schweinefleischhandel in Grenzen halten. Immerhin erfolge der Großteil des Exports von Schweinefleisch aus Deutschland innerhalb der EU. Dieser dürfte auch nach dem MKS-Nachweis aufgrund der Regionalisierungsvereinbarung ohne größere Einschränkungen weiterlaufen. Hinsichtlich des Exports in Drittländer gibt Kessing zu bedenken: „Wegen der ASP-Fälle in Deutschland aus den vergangenen Jahren besteht ohnehin schon ein Exportstop in die ehemals wichtigsten Abnehmerländer wie China, Japan oder die Philippinen.“

Nach aktuellem Stand fällt durch den aktuellen MKS-Ausbruch also zusätzlich lediglich der Export nach Südkorea weg. Dieser war Ende 2023 wieder freigegeben worden. Mengenmäßig machte der Schweinefleischhandel mit Südkorea nach Angaben der ISN in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres knapp 14 % (ca. 43.000 t) der gesamten Schweinefleischexporte in Drittländer aus. Klaus Kessing geht davon aus, dass sich für diese Mengen auch anderweitige Absatzmöglichkeiten finden lassen.

Der ISN-Marktexperte hofft, dass „die deutschen Schlachtunternehmen den Seuchenausbruch und die nur leicht veränderte Exportsituation nicht als Rechtfertigung für einen weiteren Preisdruck nutzen.“

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