BioBio-MilchviehWas macht eigentlich Peter Bloching und sein Weidemelkstand?

Was macht eigentlich Peter Bloching und sein Weidemelkstand?

Peter Bloching ist Demeter Bio-Bauer in Oberschwaben
Quelle: Buffler

Unser Beitrag im LANDWIRT bio 05/2022

Weidemelkstand selbstgebaut

Peter Bloching nimmt den Begriff Weidemilch wörtlich. Deshalb sind nicht nur seine Kühe Tag und Nacht draußen. Auch das Melken erledigt er direkt vor Ort. Dabei hilft ihm der selbst gebaute Weidemelkstand.
Weidemelkstand
Auf der Wiese statt im Stall – Peter Bloching melkt immer da, wo seine Kühe weiden.
Quelle: Buffler

LANDWIRT: Sie haben vor einem Dreivierteljahr Ihren neuen Stall bezogen. Was hat sich dadurch geändert?

Peter BLOCHING: Unser neuer Laufstall hat Platz für 110 Milchkühe. Das Besondere ist, dass wir ihn im Winter ohne Traktor bewirtschaften können. Futter und Einstreu bringen wir mit dem Kran ein. Die Entmistung übernimmt ein Sammelroboter. Außerdem laufen nun die Kälber die ersten Wochen bei der Mutter in der Herde mit. Später kommen sie zu einer Amme.

„Kran“, das hört sich nach Heufütterung an? Sind Sie umgestiegen?

Ja, neben dem neuen Stall haben wir unter dem gleichen Dach auch eine Heubergehalle mit Trocknung gebaut. Die Fütterung haben wir bereits vor zwei Jahren auf Heu umgestellt.

Gab es Schwierigkeiten dabei?

Da wir vorher schon grasbetont gefüttert hatten, lief das völlig problemlos. Kraftfutter bekamen unsere Kühe ja auch schon immer sehr eingeschränkt. Und im Sommer sind sie ohnehin Tag und Nacht auf der Weide.

Sie sind also auch nach dem Umzug dem Weidemelkstand treu geblieben?

Wir sind sogar einen Schritt weiter gegangen. Im neuen Stall haben wir gar keine klassische Melkanlage eingebaut. Es gibt nur eine Melkhalle, die wir im Winter frostfrei halten. Dort hinein stellen wir während der kalten Monate unseren mobilen Weidemelkstand. Das passt gut, weil wir direkt um den Stall 15 Hektar Weiden haben, auf die wir unsere Kühe ab Herbst treiben.

Ich erinnere mich, dass Ihr Weidemelkstand nur sieben Plätze hat. Ist das nicht etwas wenig für über 100 Kühe?

Deshalb haben wir Anfang August auch unseren neuen Weidemelkstand in Betrieb genommen. Der hat 15 Plätze, die Side-by-Side mit Frontaustrieb angeordnet sind. So können wir auch weiterhin in 1,5 Stunden melken.

Haben Sie dieses Mal einen Weidemelkstand von der Stange gekauft?

Nein, wir haben ihn wieder nach eigenen Vorstellungen bauen lassen. Es waren aber wieder die gleichen Handwerker wie beim ersten Modell.

Was ist am neuen Stand noch anders?

Die gesamte Melktechnik haben wir auf dem Standwagen untergebracht, sodass wir den zweiten Anhänger nur noch für den Milchtank und die Kühltechnik nutzen. Außerdem kommt der Strom nicht mehr von einem Dieselaggregat. Wir nutzen stattdessen PV-Module auf dem Dach und Batteriespeicher. Die Rampen für die Kühe haben wir durch Treppen ersetzt.

Sie sprechen von „wir“. Wer ist das?

Mein Neffe ist vor einem Jahr auf dem Betrieb eingestiegen. Und mein Sohn überlegt gerade, eine Ausbildung zum Nebenerwerbslandwirt zu machen. Die beiden verstehen sich prima.

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