Michaela Brekalo wurde 1977 in Bad Reichenhall als mittleres von drei Kindern geboren. Ihre Eltern waren Anfang der 1970er-Jahre aus Kroatien als Gastarbeiter nach Deutschland eingewandert, wo sie mit 500 Euro Startkapital ein kroatisches Gasthaus eröffneten. Schon früh musste Brekalo dort mitarbeiten, auch während ihrer Ausbildung als Steuerfachangestellte. Bis zu ihrem Einzug in den Landtag 2013 unterstützte sie ihre Familie im elterlichen Gastronomiebetrieb bzw. ihre Schwester in deren Hotel. Mit 21 Jahren heiratete Brekalo den Polizisten Thomas Kaniber. Die beiden bauten ein Haus in der 3.000-Einwohner- Gemeinde Bayerisch Gmain und haben drei Töchter. 2018 berief der bayerische Ministerpräsident Markus Söder Kaniber zur Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Ein Amt, das sie erst nach reiflicher Überlegung annahm und in dem sie anfänglich mit erheblichen Vorurteilen seitens der männerdominierten Branche zu kämpfen hatte.Zur Person
LANDWIRT: Oft hört man von Bäuerinnen, dass sie von ihren männlichen Berufskollegen nicht ernst genommen werden. Als Ministerin und Wirtstochter finden Sie sicher klare Worte dafür?
Michaela KANIBER: Männer, die so reagieren, haben doch nur Angst, dass es eine Frau besser kann als sie selbst. Wenn diese es noch deutlicher brauchen: Liebe Herren der Schöpfung, respektiert die Fähigkeiten und das Wissen der Bäuerinnen! Sie sind keineswegs nur die Frauen hinter den Männern, sondern gleichwertige Partnerinnen in diesem Beruf. Ihre Expertise, ihr Engagement und ihre Perspektiven sind genauso wertvoll und wichtig für die Branche.
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