Zahlreiche EU-Länder, in denen immer mehr Wölfe auftauchen und für Probleme sorgen, erhöhten den Druck auf EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Auch Österreich spricht sich für einen geringeren Schutzstatus aus. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) begrüßte den Vorstoß der EU-Kommission. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) hingegen wäre dafür, den strengen Wolfsschutz beizubehalten und dafür mehr in Herdenschutz zu investieren. Allerdings ist Gewessler beim Thema Wolf an die neun Bundesländer gebunden – und diese drängen unisono auf einen schwächeren Schutz. Für eine Änderung braucht es eine Mehrheit unter den EU-Ländern. Nach derzeitigem Stand ist offen, ob diese zustande kommt. Ausschlaggebend ist allen voran die Stimme Deutschlands, doch die Regierung in Berlin ist sich uneins. Falls sich die Länder mehrheitlich dafür aussprechen, den Schutz zu senken, ist die Wolfsfrage dennoch nicht geklärt. Denn der aktuell strenge EU-Schutz ist an die Berner Konvention gekoppelt, einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zum Schutz wildlebender Arten. Würde die EU auf einen schwächeren Wolfsschutz drängen, wäre eine Änderung der Berner Konvention schon in Kürze denkbar, berichtet der ORF.
Keine Ruhe in Salzburg
Keine Ruhe kehrt unterdessen in Salzburg ein. Aufgrund der vermuteten Goldschakal-Risse Mitte September im Lungau unterschrieb die Salzburger Landesregierung eine neue Schonzeitenverordnung, in der der Goldschakal zum Abschuss freigegeben wird. Gestern meldete der Wildtierbeauftragte des Landes, Hubert Stock, wieder einen neuen Wolfsrissverdachtsfall aus Scheffau (Tennengau). Dort ist eine Ziege tot aufgefunden worden.
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