Schafe und ZiegenSchafLage bei Blauzungenkrankheit beruhigt sich langsam

Lage bei Blauzungenkrankheit beruhigt sich langsam

Um die von der Blauzungenkrankheit geschwächten Tiere nicht zu stressen, wurden manche Deiche in Schleswig-Holstein in den letzten Wochen nicht beweidet.
Quelle: Gabriele Rohde/shutterstock.com

Nach gut zwei Monaten sind noch immer viele Rinder und Schafe von der Blauzungenkrankheit betroffen. Doch nun gibt der Küstenschutz wieder erste Deichabschnitte frei. Diese wurden, um die geschwächten Schafe nicht zusätzlich zu stressen, vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) in Absprache mit den Schäfereien gesperrt. So wollte man vermeiden, dass die Schafe durch Fußgänger, Radfahrer oder Hunde aufgescheucht werden. Denn das hätte zusätzlichen Stress für die Tiere bedeutet und könne den Heilungsprozess verlangsamen, so das LKN. Zumindest was diese Absperrungen angeht, beobachtet Wolf Paarmann vom LKN aber, dass sich die Lage entspannt. “Wir haben am 10. September den ersten Abschnitt gesperrt. Wir waren dann relativ schnell bei 130 Kilometer gesperrten Landesschutzdeichen.” Nun gebe man Nordstrand wieder frei, sodass nur noch 80 Kilometer gesperrt seien, so Paarmann weiter.

Schäfer verloren wertvolle Deckböcke

Wie NDR berichtet, schauen Schäfer wie Sabine und Bernd Kröger aus Neuendorf (Kreis Steinburg) mit Sorge in die Zukunft. Sie haben durch die Blauzungenkrankheit nicht nur 135 ihrer 750 Mutterschafe verloren. Auch knapp die Hälfte ihrer 25 Deckböcke starben daran. Von ihnen aber, sagen die Krögers, hängt ihr wirtschaftliches Überleben ab. Deckböcke seien teuer und schwer zu bekommen. “Was wir noch gar nicht wissen: Wie sind die Langzeitfolgen? Werden die Lämmer gesund geboren oder holen wir sie verkrüppelt aus den Mutterschafen heraus – wie damals bei dem Schmallenberg-Virus. Das wissen wir noch gar nicht.” Für die jetzt laufende Bockzeit, in der Lämmer für das kommende Jahr gezeugt werden, mussten sie improvisieren: “Wir haben im Stall Bocklämmer und von den großen Bocklämmern haben wir drei, vier raus genommen, damit die unsere Schafe decken. Damit wir überhaupt genügend Böcke zwischen die Schafe kriegen.” Das Lamm sei letztlich das Einzige, womit ein Schäfer Geld verdiene, so Bernd Kröger. Entspannung könnte aber bald das kühlere Wetter bringen. Sobald die Temperaturen unter 12 Grad sinken, so die Experten, sind die Gnitzen – die Überträger der Blauzungenkrankheit – nicht mehr so aktiv.

 

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00