LANDWIRT: Warum engagieren Sie sich für die Jungzüchterarbeit?
Geisler: Wir können als genossenschaftlicher Zuchtverband nur bestehen, wenn es bäuerlichen Viehhandel gibt. Außerdem fördern wir, dass Rinderzucht in Bauernhand bleibt. Wenn wir die Jugend nicht dazu motivieren, gibt es uns auf lange Sicht auch nicht mehr. Das Ziel unserer Arbeit ist, möglichst viele Jugendliche für die Landwirtschaft zu begeistern. Nur so gibt es in Zukunft genug Hofübernehmer.
Geht es im Jungzüchterwesen nicht hauptsächlich um Zuchtarbeit?
Ganz und gar nicht! Ein Großteil besteht aus Exkursionen und Fortbildungen. In diesen Fortbildungen geht es beispielsweise um Betriebsmanagement oder Direktvermarktung. Diese Themen erfordern kein Zuchtinteresse. Natürlich bieten wir aber auch Schulungen im Bereich Rinderzucht an, wie zum Beispiel Preisrichterschulungen und Stylingkurse für Rinder. Wir wollen möglichst alle Junglandwirte ins Boot holen. Damit wir das schaffen, brauchen wir ein breites Angebot an Fortbildungen.
Wovon profitiert man als Jungzüchter?
Es geht uns darum, junge Menschen mit gleichen Interessen zusammenzubringen. Dabei ist es egal, welche Rasse der Junglandwirt zuhause im Stall stehen hat oder was genau ihn an Landwirtschaft interessiert. Ein Netzwerk an Leuten mit ähnlichen Interessen ist unser Ziel.
Warum wird das Schauwesen gefördert, wenn es doch so viel um Fortbildungen geht?
Da dreht es sich wieder um Vernetzung. Viele Tiroler Junglandwirte sind eben zuchtinteressiert. Diesem Interesse wollen wir als Zuchtverband nachkommen. Landwirte aus unserem Bundesland sind durch ihre Zucht über Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. Das belebt den bäuerlichen Viehkauf und davon profitieren wir auch. Außerdem müssen sich Landwirte mit so viel Papierkram auseinandersetzen. Da hilft Rinderzucht, Abwechslung in den Alltag zu bringen. Sich gegenseitig zu messen und von anderen zu lernen – davon profitiert ein Betrieb.
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