BioBio-SchweinWaldviertler Freilandschweine

Waldviertler Freilandschweine

Quelle: Engler

Draußen sein stärkt die Abwehrkräfte. Das gilt für Mensch und Tier. Robust und wetterfest müssen aber nicht nur Schweine sein, die das ganze Jahr über draußen sind, sondern auch deren Besitzer. Wer Freilandschweine hält, muss Sommer wie Winter, bei Sonnenschein wie Regen, raus auf die Schweineweide, um nach seinen Tieren zu sehen. Josef Schiefer scheint mit unbehaglicher Witterung umgehen zu können. Bei rund zehn Grad Außentemperatur, lebhaftem Wind und leichtem Regenschauer mischt sich der Waldviertler Bio-Bauer unter seine Schweine, als wäre das sein absolutes Wohlfühlwetter. Im kurzärmeligen T-Shirt steht der 31-Jährige am Feld, während andere sich die Kapuze ihrer Regenjacke über die Ohren ziehen und sich wünschen, sie hätten heute besser doch noch einmal die gefütterten Stiefel aus dem Schrank geholt. „Meist sind es Quereinsteiger in die Schweinehaltung, die sich trauen, Schweine im Freiland zu halten“, erzählt Josef Schiefer aus dem niederösterreichischen Röhrenbach (Bezirk Horn).

Meist trauen sich Quereinsteiger Schweine in Freilandhaltung zu halten.
Quelle: Engler

Der Obmann des Vereins Waldviertler Freilandschwein bewirtschaftet 80 Hektar Ackerfläche biologisch. Auf einem Teil seiner Felder – derzeit sind es fünf Hektar – rennen, suhlen und wühlen Schweine verschiedener Altersgruppen nach Herzenslust. Bis 2002 war der Betrieb von Josefs Eltern auf Milchkühe ausgerichtet, danach stiegen sie auf Bio-Ackerbau um. 2010 versuchte sich Familie Schiefer in der Freilandhaltung von Schweinen, mit anfangs 20 Tieren. Mittlerweile hat sich die Bio-Freilandschweinehaltung, neben dem Ackerbau, als fixes Standbein des Junglandwirts etabliert. Josefs Lebensgefährtin Michaela Wese teilt seine Leidenschaft für Schweine, züchtet selbst Mini-Pigs am Hof.

Wachsende Nachfrage

Josef Schiefer verkauft jährlich rund 800 Schweine über das Tierwohlprogramm „Waldviertler Bio-Freilandschweine“ der österreichischen Rewe-Bio-Marke Ja! Natürlich. Neben ihm gibt es in der Region sieben weitere Bio-Freilandschweinehalter, die einen Abnahmevertrag mit dem Handelsunternehmen abgeschlossen haben. Gerald Fischer, Qualitätsmanager bei Ja! Natürlich, berichtet: „Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach den Waldviertler Freilandschweine- Produkten wie Speck, Schinken und Würsten, sind wir auf der Suche nach weiteren Lieferanten”. Die Mast der Freilandschweine dauert am Betrieb Schiefer zwischen vier und fünf Monate. Um die 20 Mastschweine liefert Josef alle zwei Wochen an einen nahegelegenen Schlachthof. Drei Tage davor holt der Landwirt die schlachtreifen Tiere in den Stall auf die Hofstelle. „Gerade im Sommer ist das notwendig, damit die Schweine nicht komplett dreckig sind vom Suhlen. Sonst hätte der Schlachter keine Freude mit mir“, schmunzelt Schiefer.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • 3 Fragen an… Gerald Fischer Qualitätsmanager bei Ja! Natürlich
  • Freilandschweine lohnen sich
  • Doppelter Zaun
  • Schlafen und suhlen
  • Schwein in der Fruchtfolge

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