Die Nachfolge gehört geregelt – das ist den Betroffenen durchaus lange Zeit vor der Übergabe bewusst. Schon Jahre oder Jahrzehnte zuvor machen sich Übergeber, Nachfolger und weichende Erben dazu ihre Gedanken. Nur: über heikle Themen spricht man ungern. Soll der Übergeber weiter mitarbeiten, und wenn ja, in welchem Ausmaß? Wie schaut es mit der Möglichkeit von Umbauten aus? Was, wenn der Nachfolger eine Betriebsumstellung plant?
Die eigene Position abstecken
Wird ein familiengeführter landwirtschaftlicher Betrieb an die nächste Generation übergeben, prallen unterschiedliche Welten und Wünsche aufeinander, die von den Betroffenen verständlich formuliert werden müssen. Meist wissen die Menschen, was sie nicht wollen – und nicht, was sie wollen. So gilt es für alle Beteiligten im ersten Schritt einmal herauszufinden, wo die eigene Position liegt. Nur wenn ich meine eigenen Ziele gut kenne, kann ich Entscheidungen treffen, wer was wann übergibt und übernimmt und so einen gemeinsamen Nenner ausverhandeln, und nur dann stehen letztlich alle voll hinter einer Einigung.
Eine geglückte Hofübergabe setzt die Einbindung der weichenden Erben voraus. Vielleicht war es bisher selbstverständlich, Milch oder Eier vom Hof zu holen oder dort umsonst zu tanken. Im Sinne einer einvernehmlichen Übergabe ist es ratsam, genau abzustecken, wie hier der künftige Umgang miteinander aussehen soll. Wer einen Pflichtteilsverzicht unterzeichnet, braucht genaue Informationen. Offen und fair geführte Gespräche führen zu erfolgreichen Ergebnissen und vermeiden Rechtsstreitigkeiten.
Kommentare