Von Karin Ch. TAFERNER und Roman GOLDBERGER
Wenn sich Johannes Prinster morgens in der Stahlbaufirma die blaue Latzhose und die Arbeitsschuhe anzieht, hat er schon viel geleistet. Der 26-jährige Osttiroler hat bereits sieben Kühe gemolken und 70 bis 80 Liter Milch im Kühlanhänger zur zwei Kilometer entfernten Sammelstelle gefahren. Der Tankwagen wartet jeden zweiten Tag um 5 Uhr morgens auf ihn. Dann klingelt sein Wecker um 4 Uhr, damit er rechtzeitig in der Arbeit ist. 40 Minuten Fahrtzeit muss er für die 30 Kilometer Wegstrecke zwischen Eggen und Abfaltersbach einkalkulieren. Unter der Woche ist er Werksmeister und Maschinenschlosser, vor und nach der Arbeit Landund Forstwirt. Er bewirtschaftet 5 Hektar zweischnittiges und 12 Hektar einschnittiges Grünland in Bergbauernzone 4. Zum Bio-Hof gehören auch 13 Hektar Wald. Wenn seine Mutter in der Schule unterrichtet, steht das jahrhundertealte Bauernhaus leer. Seit dem unerwarteten Tod seines Vaters im Januar bewirtschaftet Prinster den Bergbauern hof alleine. Bei Arbeitsspitzen helfen seine zwei Brüder aus. Auch die 76-jährige Tante unterstützt Prinster bei der Heuernte. Rund zwei Hektar mähe sie noch jährlich mit der Hand.
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