Johannes und Doris Asen gehen eine geschotterte Straße entlang von ihrem Wohnhaus zum Geflügelstall. Bereits aus der Ferne sieht man im Auslauf zahlreiche weiße Hühner. Als die Landwirte näherkommen, rennen die Tiere schnell Richtung Stall. Hinter den Stalltüren befinden sich keine Hennen, sondern ihre „Geschwister“ die sogenannten Bruderhähne. Die Landwirtin deutet auf die eben verschwundenen Tiere: „Das sind sie, unsere Bruderhähne.“ Ihr Mann erzählt: „Der Bruderhahn ist einfach ein Sportler, sehr aktiv und lebendig. Was ihm bei der klassischen Mast oft angekreidet wird. Aber gerade das gefällt uns an ihm. Er setzt nur wenig Fleisch über einen langen Zeitraum an.“ Die Bäuerin nickt zustimmend und ergänzt: „Was viele nicht kennen, ist die ausgezeichnete Fleischqualität.“
Neuer Betriebszweig
Der Biohof Staller im Feld hat nicht immer Geflügel gehalten. Der Landwirt erzählt: „Meine Eltern haben ursprünglich eine konventionelle Schweinemast betrieben. 2015 wurde auf biologisch umgestellt und 2016 habe ich den Betrieb übernommen.“ Knapp 27 ha werden bewirtschaftet, davon 25 ha Acker und 2 ha Grünland. Die Familie produziert Bio-Rapsöl, -Sonnenblumenöl, -Leinöl und Sojasauce, außerdem werden Mais und verschiedene Getreidesorten zur Vermarktung angebaut. Die Landwirtin erinnert sich: „Wir waren 2016 auf der Suche nach einem Tier, das sich gut biologisch halten lässt. Mit den Mastschweinen konnten wir nicht weitermachen, da es zu der Zeit kaum Bio-Ferkel am Markt gab. So sind wir dann beim Geflügel gelandet.“ Weil das Interesse der Landwirte nicht bei Lege- oder Masthendln (Masthähnchen) lag, sind sie auf den Bruderhahn gestoßen.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- 19.200 Plätze für Bruderhähne
- 17 g Tageszunahme
- Zwei-Phasen-Fütterung
- Zusammenarbeit mit den Eiermachern
- Auslauf mit Pappeln
- Bio-Hahnenfleisch ab Hof
- (K)ein Systemfehler
Kommentare