Der Spirkahof thront hoch über Siegsdorf. Aus dem Tal hallt es: „Christina, Christina!“ Nacheinander tauchen bunte Kindermützen hinter der Kuppe auf. Christina Haas tritt auf die Straße, winkt mit beiden Händen. In die Gruppe kommt Bewegung. Jedes der 25 Kindergartenkinder will als erstes bei der Milchviehbäuerin ankommen. Erst wird geknuddelt, dann fragt Christina: „Was machen wir jetzt?“ Die einstimmige Antwort: „Brotzeit.“ Während die Kinder in die Garage laufen, erklärt sie: „Die kennen sich hier aus. Sie kommen ja jede Woche. Ich bin wie eine Tante, bei der man alles machen darf, was einen freut.“
Bis vor vier Jahren arbeitete sie als Kinderpflegerin nebenberuflich im örtlichen Kindergarten. Dort fiel ihr auf, wie wenig die Kinder über Landwirtschaft wissen. Ihre Erfahrung: „Hauptsach‘ wuild! Einige Kinder waren bei Spaziergängen überdreht, hatten kein Bewusstsein für die Umwelt. Sie zertrampelten Löwenzahn und rissen Äste von den Bäumen.“ Gleichzeitig weiß Christina aber, dass Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren neugierig sind und ständig fragen: „Mama, Papa, was ist das?“
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