Von Anja WEISSNEGGER, LANDWIRT Redakteurin
Die Niederlande sind einer der größten Schweineproduzenten Europas. Jedes Jahr werden 25 Mio. Ferkel für die Mast produziert. 15 Mio. Schlachtschweine kommen in den Niederlanden an den Haken. Der Rest wird als Ferkel oder fertig gemästete Schlachtschweine exportiert. Im Supermarkt gibt es trotzdem nur Schweinefleisch zu kaufen, das höheren TierwohlStandards entspricht, als gesetzlich vorgegeben. Anfang 2016 hat der gesamte niederländische Lebensmitteleinzelhandel bei Schweine-Frischfleisch zu 100 % auf das Programm „Varken van Morgen“, auf Deutsch, „Schweinefleisch von morgen“ umgestellt. Varken van Morgen ist ein Abkommen zwischen dem Handel und der Schlachtindustrie. Es baut auf dem Gütesiegel „Beter Leven“, auf Deutsch „Besseres Leben“ auf. Der Schweinehalter darf seine Ferkel nicht kastrieren, sie bekommen mehr Platz, teilweise Festflächen und mehr Beschäftigungsmaterial. Das sind die wichtigsten Kriterien. Für neue Mastställe gilt, dass mindestens 20 Mastschweine in jeder Bucht aufgestallt werden müssen. Es gibt keine Wahlkriterien. Bei Varken van Morgen kommen Vorgaben zu Umweltschutz und Antibiotikaeinsatz sowie die Verwendung von nachhaltig angebautem Soja dazu. Anders als Beter Leven wird Varken van Morgen aber nicht beworben. Es ist ein reines Abkommen zwischen dem Handel und seinen Lieferanten.
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